Einmal mehr bot die Motorsportarena Oschersleben ein echt tolles Programm zur 12. German Speedweek. Der ADAC Westfalen e. V., MSF Sauerland e. V. Im ADAC und die Motorsportarena Oschersleben zeigten ihr Bestes schon in der Vorbereitung und auch in der Durchführung der Veranstaltung. Und mit solch alten Hasen im Geschäft wie Ottmar Bange und Ralph Bohnhorst, kann es nur gelingen. In jeder Ecke des Areals brummten die Motoren, sei es auf der Kartbahn mit den Supermotos oder auf der Rennstrecke – Betrieb war immer.
Eigentlich spielte das Wetter sehr gut mit, aber im spannendstem Moment plötzlich nicht mehr! Aber dazu ein paar Zeilen später.
Ab Mittwoch (27.05.) ging es mit den Einstellfahrten schon rund. Donnerstag bis Freitag wurde schon um Zeiten gefahren, wobei am Freitag schon ein Rennen zum Bördesprint gefahren wurde.
Zur Sache ging es dann aber erst am Samstag mit zwei Rennen der KTM-Super Duke-Battle mit Doppelsieger Dirk Schnieders aus Kamp-Lintfort.
Ein Genuss für Augen und Ohren war das Sprintrennen zum Classic Sidecar Cup über 8 Runden, der erstmalig eine Runde zur Serie in Oschersleben austrug. Thilo Wotzka mit Co. Joachim Reichert trieben ihre BMW – Haller Kneeler mit einem Schnitt von 117,440 km/h über den Kurs als Sieger vor den Schweden Sixtensson / Hallin auf Ireson-Suzuki-Kneeler. Dritter wurden die Deutschen Behrlinger / Brunner auf Busch-König-Kneeler.
Die Supermonos starteten zu Lauf 1, doch der musste wegen einem Unfall unterbrochen werden und es wurde aus Zeitgründen auch nicht mehr gestartet.
Höhepunkt des Tages aber war die Fahrt zur Superpole der Endurance WM-Runde. Einmal mehr eine Klasse für sich, das Team Yamaha Austria Racing mit Igor Jerman (SLO), Steve Martin (AUS) und Gwen Giabbani (F), aber auch das Bolliger Team mit Horst Saiger (A), Rico Penzkofer (Böhlen) und Eric Mizera aus Frankreich, die sich in der Superpole den 3. Platz sicherten, waren mit vorn dabei.
Optimales Wetter gab es am Sonntagvormittag, doch im Vergleich zu den vorhergehenden Jahren ließen sich nicht so viele Zuschauer zu sehen. Ob das mit der Terminüberschneidung mit der IDM-Runde am Nürburgring zu tun hatte?
Als Erste fuhren die Endurance-Teams ihr „warm up“. Das Rennen 1 des Tages war dem ADAC-Junior-Cup gedacht. Jedoch waren viele Ausfälle zu verzeichnen, sodass das offizielle Resultat aufgrund zweier Disqualifikationen der Fahrer Deni Cudic (Schweiz) und Wayne Tessels (Niederlande) noch einmal korrigiert werden musste. Sieger wurde Tobias Blinten aus Kemp vor Lukas Eckert (Blum) und Toni Riedel aus Niederfrohna.
Die Supermono´s standen zum zweiten Mal in Oschersleben am Start zum Rennen über 14 Runden. Überzeugender Sieger wurde hier Manfred Kehrmann aus Mühlheim-Ruhr auf der PAMI-BMW vor dem überraschendem starkem Walter Bartoloni aus Italien mit der TM 660. Dritter wurde Evert van de Beek aus Holland mit der Ducati 580. Vermisst im Feld der Supermono wurden die Briten, wo doch gar kein Meisterschaftslauf auf der Insel angesagt war?!
Die Classic Sidecars fuhren an dem Tage ihr Gold Race über 14 Runden und erneut siegten Wotzka & Reichert. Auf den zweiten Platz kamen die alten TT-Hasen Vincent & Phil Biggs auf der Busch-BMW. Den Dritten Platz erkämpfte sich Enrico Wirth mit Co. Frank Riedel auf einer Jacobs-Suzuki.
Motorsportfreunde, die noch die goldenen Jahre des Grand Prix erlebt hatten, kamen bei der Präsentation der Classics voll auf ihre Kosten. Immerhin war es möglich, Steve Baker (USA) mit der TZ-Yamaha 750 zu sehen und Autogramme bei ihm zu holen. Die alten Frohburg-Zuschauer konnten sich kaum noch daran erinnern, dass der Finne Opentti auch schon auf dem Dreieck fuhr. Hier in Oschersleben konnte man ihn auf seiner TZ-Yamaha 350 wieder sehen.
Pünktlich 14 Uhr war es nach der Startprozedur und warm up-Runden soweit – der zweite Wertungslauf zur Endurance World Championchip, die 8 Stunden der German Speedweek konnten beginnen.
Der Le mans-Start gelang ganz ordentlich und gleich vorn zu finden war das Yamaha Austria Team. Leider gelang der Start von Rico Penzkofer für das Bolliger Team nicht ganz optimal. Doch von der 9. Stelle arbeitete sich das Team konsequent nach vorn auf Platz 3.
Im Verlauf des Rennens aber hatten die Mechaniker des Team Bolliger doch etwas mehr zu tun, denn die Benzinpumpe und der Tank der Kawasaki musste gewechselt werden. Diese Zeitverzögerungen rächten sich mit Platz 9. Echt spitze waren dagegen die absolut schnellen Boxenstops des Yamaha Austria Teams. Überraschend gut dabei war aber auch das Amadeus X One Team mit den Fahrern Paolo Tessari, Ayrton Badovini und William Grury (USA).
Alles in allem gestaltete sich der Rennverlauf ziemlich unkompliziert, abgesehen von Verschiebungen der Platzierungen durch die Boxenaufenthalte. Nur einmal musste das Safety Car heraus, aber nur wegen einer gerissenen Kette auf der Strecke.
Eine böse Überraschung erwartete die Fahrer und auch die Zuschauer nach ca. 6 Stunden Renndauer. Aus nördlicher Richtung kam eine schwarze Wand rasant schnell auf Oschersleben zu und es goss wie aus Kannen – dazu Gewitter. Nach 6 Stunden und 40 Minuten dann die endgültige und offizielle Entscheidung – aus Sicherheitsgründen wurde das Rennen abgebrochen.
Mit einer zurück gelegten Distanz von 257 Runden und einem gefahrenem Schnitt von 141,355 km/h siegte überlegen das Yamaha Austria Racing Team mit Jerman, Martin und Giabbani vor dem Yamaha Amadeus X One Team mit Tessari, Badovini und Grury mit 253 Runden auf der Yamaha R1. Dritter wurde das RT Racing Team mit 252 Runden und den Fahrern Jean-Louis Devoyon, Frederic Jond und David Morrillon (alle aus Frankreich) auf der Suzuki GSXR 1000. Das Bolliger Team positionierte sich mit der Kawasaki ZX 10R auf Rang 5 mit derselben Rundenanzahl, doch so richtig glücklich waren sie über den Rennabbruch nicht, denn sie hätten es sicher noch auf das Podest geschafft. Das RMT-21 Racing Team mit den Fahrern Oliver Depoorter (B), Chris Zaiser (A) und Matti Seidel (Drebach) belegten mit der CBR/RR-Honda den 8. Platz mit 249 zurückgelegten Runde.
Übrigens die einzige Frau in der Männerrunde war die blonde Tschechin Marketa Janakova im Siegerteam der Open Class, dem PS-LSL-X-lite 61 Team auf GSXR-Suzuki.
Fotos: Rainer Roßdeutscher / Doreen Sela