Der Frühnebel hing am Sonntagmorgen noch tief über den Feldern, als die Motoren am Frohburger Dreieck zum ersten Mal aufheulten. 8.30 Uhr erfolgte mit der Klasse OPEN/STK der erste Start des Renntags. Harald Kitsch und Michael Geiger führten das Feld souverän an. Zur Mitte des Rennens gelang es Paul Drescher aus Dresden sich auf Rang 3 zu setzen. Kitsch ließ Geiger keine Chance und fuhr den Sieg ein.
In der Startrunde des ersten Laufs des 3-Nationen-Cups, der seit 2003 nach Frohburg kommt, verlor der Belgier Marnix Gheysen die Kontrolle über seine Honda. Das Motorrad traf einen mit Zuschauern besetzten Anhänger, der Fahrer blieb zum Glück unverletzt. Vier Zuschauer mussten nach dem Unfall in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Nach den Aufräumarbeiten verkürzte man alle folgenden Rennen auf 10 Runden. Der abgebrochene Lauf zum 3-Nationen-Cup wurde mit einer Stunde Verspätung neu gestartet. Rico Penzkofer, der in den letzten beiden Jahren je drei Rennen in Frohburg gewann, stellte seine Yamaha schon im Training auf die Pole Position und fuhr nun, wie schon im letzten Jahr, zusammen mit dem Belgier Kris Jennes um den Sieg. Doch ein abgebrochener Schalthebel verhinderte den Laufsieg des Böhleners. Stattdessen erbte Jennes, der 2005 in Hengelo und Ostende je einen Doppelsieg für sich verbuchte, Platz 1 im ersten Lauf des 3-Nationen-Cups. Steve Coopmann, ebenfalls aus Belgien, belegte den dritten Platz.
Im Rennen der 125-ccm-Klasse zeichnete sich schon kurz nach dem Beginn eine kleine Sensation ab. Mit Lucy Glöckner aus Krummhermersdorf lag eine junge Dame an der Spitze des Feldes. Schon 2004 war sie in Frohburg hervorragende Fünfte. Einsam drehte sie bis ins Ziel eine schnelle Runde nach der Anderen. Auf Platz zwei fuhr René Knöfler (Chemnitz) gefolgt von Steffen Grämer (Freiberg) über die Ziellinie. Felix Kertzscher aus Lichtenau wurde Sechster.
Das Sprint-Rennen der Seitenwagen über nur sechs Runden war zwar nicht besonders lang, aber die Fahrer zeigten heiße Duelle. Der Slowene Milan Spendal mit Beifahrer Peter Hill fuhr einen Start- und Zielsieg ein. Dahinter stritten Reuter/Baydar und Bevers/Verbrugge noch bis kurz vor Schluss des Rennens um die verbleibenden Podiumsplätze. Europameister Alan Schoffield fuhr auf Platz vier, während Axel Spalteholz aus Nerchau den achten Platz belegte.
Als fünftes Rennen stand das der Klasse Supersport auf dem Plan. Mit den Yamaha-Fahrern René Knöfler (Chemnitz) und Knut Beinlich (Pößneck) konnten nur zwei Fahrer der überragenden Honda des Belgiers Steve Coopmann folgen. Die Lokalmatadoren ließen sich unter den Anfeuerungen ihrer Fans zu einem spannenden Duell hinreißen, so dass Coopmann die Chance bekam einen kleinen Vorsprung herauszufahren. In der letzten Runde legte René Knöfler mit der schnellsten Rennrunde noch einmal zu, doch auf der Ziellinie fehlten ihm zum Sieg sechs Hundertstelsekunden. Auf Platz drei kam Knut Beinlich ins Ziel, Marco Schmalfuß steuerte die Cup-Yamaha auf einen beachtenswerten vierten Platz.
Das Rennen der OPEN-International sollte das Highlight des Rennsonntags werden. Christian Kellner, prominenter Gast aus der IDM, fuhr mit seiner Suzuki die schnellste Zeit im Qualifikationstraining. Andreas Hahn, sonst ebenfalls in der IDM-Superbike unterwegs, stand mit seiner Kawasaki auf Startplatz zwei. Die erste Startreihe wurde durch Rico Löwe (Altenberg) und Didier Grams (Limbach-Oberfrohna) komplettiert. Rico Penzkofer startete mit der unterlegenen Power-Cup-BMW aus der zweiten Reihe. Erwartungsgemäß setzten sich die IDM-Superbike-Fahrer vom Start weg ab. Nur Didier Grams konnte den beiden einigermaßen folgen. Christian Kellner ging als Erster in die letzte Runde, doch kurz vor dem Ziel streikte die Technik seiner Suzuki, sodass Andreas Hahn den Sieg erbte. Didier Grams sah sich nach dem Ziel auf einem für ihn sehr guten zweiten Platz wieder. Völlig unerwartet war auch der Podestplatz für BMW-Pilot Rico Penzkofer, der mit nur neun Hundertstelsekunden vor Bernd Scheeder die Ziellinie überquerte.
Die Klassen bis 250 und bis 500 ccm gingen in Frohburg gemeinsam an den Start. Thomas Walther aus Schleiz, der in der 250er-EM zurzeit auf Platz sechs der Gesamtwertung liegt, kontrollierte den Lauf bis ins Ziel. Es folgten Wolfgang Schuster, bester Fahrer der IG-Königsklasse und der Brite Neil Richardson. Bester Fahrer der 500-ccm-Klasse war Wolgang-Rolf Becker aus Stuttgart.
Der zweite Lauf des 3-Nationen-Cups sollte die letzte Chance auf einen Laufsieg für Rico Penzkofer werden. In der Hoffnung, dass die Technik diesmal hält setzte sich der Böhlener wieder an die Spitze des Feldes. Und wieder folgte nur Belgier Kris Jennes. Doch Penzkofer ließ sich seinen Sieg nicht nehmen und fuhr mit neuem Rundenrekord ins Ziel. In 1:37,899 war er noch schneller als im Qualifikationstraining. Steve Coopmann, der Sieger des Supersport-Rennens, belegte den dritten Platz.
Zum Abschluss einer gelungenen Rennveranstaltung rollten nochmals die Seitenwagenan den Start. Spendal/Hill gelang es wiederum die Pole-Position umzusetzen. Reuter/Baydar verloren zu Beginn des Rennens zu viel Zeit auf die Führenden. Sie wurden Zweite vor Knapton/Pickering. Axel Spalteholz belegte Platz fünf.