Motorsport zum Anfassen boten die Akteure der 5 Rennserien zur World Series by Renault am letzten Wochenende in der umbenannten „Motorsport Arena Oschersleben“. 60.000 Zuschauer folgten der kostenlosen Einladung in die Magdeburger Börde. Doch nicht nur wegen der Demonstrationsfahrten von Heikki Kovalainen im aktuellen Formel-1-Renault waren die Fans gekommen.
Das erfolgreiche Veranstaltungskonzept des französischen Automobilherstellers mit 10 Rennen pro Wochenende war erstmalig in Deutschland mitzuerleben. Neben der Formel Renault 3.5, in der zukünftige Formel-1-Piloten in 425 PS starken Monoposti um einen Platz als Testfahrer im Renault-F1-Team kämpfen, geht auch die deutsche Formel Renault 2.0 an den Start, die sonst im Rahmen der Top 10 unterwegs ist.
Auch die europäische Formel Renault 2.0, die ebenfalls mit dem über 600 Mal gebauten Tatuus-Renault ausgetragen wird, trug jeweils am Samstag und Sonntag ein Rennen aus.
Ergänzt wird das Programm im Tourenwagenbereich durch die Mégane Trophy. Diese Serie wird 2005 zum ersten Mal ausgetragen und bietet mit ihren 330 PS starken Silhouettenfahrzeugen spektakulären Tourenwagensport. Der deutsche Renault Clio Cup rundet das Wochenende im Breitensportbereich ab. Diese Mischung sollte den Zuschauern die Vielfalt der Marke Renault schmackhaft machen. Dass dies funktioniert zeigte nicht zuletzt die Veranstaltung in der französischen Heimat, in Le Mans, zu der rund 180.000 Zuschauer kamen. Auch das Rennwochenende in der baskischen Metropole Bilbao war gut besucht. Die Rennen auf dem erstmals gefahrenen Stadtkurs zeigten, dass Straßenrennen in Europa keine Seltenheit sein müssen.
Im Qualifying zur Formel Renault 3.5 fuhr Robert Kubica (POL) mit 1:11,904 die schnellste Runde des Wochenendes. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 183 km/h auf dem verwinkelten Kurs. Den neuen offiziellen Rundenrekord sicherte sich allerdings der Österreicher Andreas Zuber. Er fuhr am Sonntag bei feuchter Strecke in 1:15,050 die schnellste Rennrunde. Diese Zeit reichte ihm trotzdem um den 7 Jahre alten Streckenrekord von 1:18,475 zu brechen. Aufgestellt wurde der alte Rekord von Juan-Pablo Montoya (COL) in einem Formel 3000-Rennwagen.
Die Rennsiege jedoch sicherte sich Kubica. Im ersten Lauf gewann er vor Tristan Gommendy und Andreas Zuber. Die deutsche Hoffnung Markus Winkelhock schied nach 12 Runden aus. Bester Deutscher wurde Daniel la Rosa auf Platz acht. Im zweiten Rennen wiederholte Kubica seinen Sieg. Gommendy kam als Zweiter ins Ziel, vor Winkelhock, der damit einen Podestplatz errang.