Zur 75. Auflage des traditionellen Dreieckrennens hat alles gepasst, das Wetter, die Organisation, der Zeitplan, keine ernsthaften Unfälle, dazu die Kulissemit 34.000 Zuschauern – was will man mehr?
Die Qualifikationen verliefen reibungslos und Rico Penzkofer holte bei seinem Gaststart in der IDM Supersport die Pole Position. Auch Lucy Glöckner (Krummhermersdorf) schaffte es in die erste Startreihe zum Rennen des Yamaha-R6-Cups.
Der Sonntag zeigte, wie treu die Fans dem Schleizer Dreieck sind, denn schon bei den Warm-up´s waren die Tribünen und Stehplätze gut gefüllt. Auch für die Aktiven ist es immer wieder schön vor diesem Publikum zu fahren.
Bei den 125ern hat der Pflugdorfer Marcel Schrötter wohl ein Abo auf die Siege in der IDM-Saison. Ihm gelang als Erstem seit über 20 Jahren die Titelverteidigung in dieser Klasse. Schrötter gewann auch in Schleiz vor Marvin Fritz und Daniel Kartheininger. Der beste Sachse war mit Platz sechs Toni Finsterbusch aus Krostitz für das Freudenberg-Team fahrend.
Ja und beim ersten Supersportrennen am Samstag zog der Böhlener Rico Penzkofer alle Register und gewann mit über einer Sekunde vor dem Franzosen Sebastien Diss auf Kawasaki und dem Reichenbacher Sascha Hommel auf CBR/RR-Honda. Eine sehr gute Leistung in dem Feld größter Leistungsdichte zeigte der Schleizer Thomas Walther mit seiner Yamaha. Mit Problemen technischer Art landete Georg Fröhlich aus Wechselburg auf Rang 15.
Nach seinem Triumph war Rico Penzkofer vor dem zweiten Rennen am Sonntag sehr gut drauf. Doch beim Start ging seine Yamaha R6 vorn hoch und das kostete wichtige Zeit. „Penz“ hielt sich lange um Platz acht auf und war dabei, die Spitze anzugreifen, doch es sollte anders kommen. Ein Steinschlag zerstörte seinen Kühler und bedeutete das Aus. Sebastien Diss war nach 18 Runden der knappe Sieger über den Schweizer Roman Raschle, ebenfalls Kawasaki, und Christian Kellner (Waging) auf Yamaha. Thomas Walther bleib bei seinem Heimspiel einmal mehr nur der vierte Rang (der vierte in der laufenden Saison) und Georg Fröhlich holte sich wichtige Punkte mit Platz zehn.
Die Superbikes zeigten erneut Rennsport vom Feinsten. Nach der Pole Position am Samstag stürzte der Glauchauer Arne Tode mit seiner Honda allerdings in beiden Rennen in Führung liegend. Tabellenführer Jörg Teuchert plagten einige Probleme, denn der Berliner Dario Giuseppetti feierte mit der Ducati seinen ersten Sieg in dieser Klasse. Auf Platz zwei sammelte Teuchert (Yamaha) nach schlechtem Start wichtige Meisterschaftspunkte vor BMW-Reiter Werner Daemen aus Belgien.
Didier Grams (MSC Frohburger Dreieck) aus Limbach-Oberfrohna, der nur sporadisch die IDM-Rennen bestreitet, landete mit Platz 17 außerhalb der Punkte.
Das zweite Superbike-Rennen gewann überraschend der Ungar Gabor Rizmayer auf Suzuki vor Giuseppetti und Andreas Meklau (wieder auf Yamaha) und Stefan Nebel auf der KTM, der vorn ganz gut mitmischte. Man merkte, dass den Twins von Ducati und KTM der Schleizer Kurs gut tut, aber der Fahrer ist nach wie vor der entscheidende Punkt.
Diesmal holte sich Didier drei Punkte auf Platz 13.
Das Sidecar-Feld war in Schleiz recht gut gefüllt mit 24 Gespannen am Start. Auch die Briten Tim Reeves und Tristan Reeves mit ihrer LCR-Suzuki waren wieder mit von der Partie. Spannung lag in der Luft bezüglich dem Duell Reeves/Reeves contra Schlosser/Hänni aus der Schweiz. Insgesamt 16 Runden waren als Renndistanz angesetzt. Das Duell konnte jedoch nicht bis zum Ende ausgefochten werden, da die Briten wegen technischem Defekt in Runde acht mussten und somit siegten Schlosser/Hänni vor den Deutschen Hock/Becker und Zimmermann/Ziegler (alle LCR-Suzuki).
Nach dem Rennen kam aber noch ein Protest seitens des Reeves-Bewerbers Prof. Dr. Sallmon gegen das Schlosser-Sidecar. Nach technischer Kontrolle wurde die beanstandete Drosselklappe an Schlossers Motor für regelkonform erklärt. Proteste hin, Proteste her – muss das denn immer sein? Es erfolgen so und so technische Überprüfungen nach dem Rennen und sollte dieser Protest nur eine Retourkutsche für Disqualifikation am Sachsenring sein, fördert das nicht unbedingt den Rennsport.
Zum Fünfundsiebzigsten waren in Schleiz auch wieder die Klassen des Rahmenprogramms mit von der Partie. Erstmals gastierte auch der ADAC-Junior-Cup am Dreieck, dessen Wertungslauf Luca Amato (Köln) vor Michael Ecklmaier (Gars am Inn) und Tobias Blinten (Kempen) gewann.
Das es immer wieder schnelle junge Frauen im Rennsport gibt, zeigte Lucy Glöckner im Rennen des Yamaha-R6-Cups mit ihrem dritten Platz auf dem Podest hinter Sieger Dominik Vincon (Knittlingen) und dem Zweiten, Markus Reiterberger aus Obing.
Leicht war das Rennen für Lucy nicht unbedingt, denn da hatte sie ja auch noch einen haarigen Moment mit einem Überrundeten zu überstehen, der nicht richtig Platz machte, aber ist ja gut gegangen. Ben Gädke aus Neuwürschnitz wurde fünfter.
Die Eintöpfe von MZ fuhren auch schon am Samstag ihren Wertungslauf und Klaus Schönfeld (Kleinopitz) wurde ganz knapp Sieger vor Knuth Strauß (Lungkwitz) und Dritter wurde Norbert Schäfer aus Rethwisch. Erstaunlich ist, dass es noch genügend Idealisten gibt, die den MZ-Cup weiter führen, was hier in Schleiz ein Starterfeldvon 26 Piloten demonstrierte.
Fotos: motorrennsportarchiv.de