Die IDM feiert in diesem Jahr 100jähriges Jubiläum. Vor genau 100 Jahren wurden die ersten Meister im Motorrad-Straßenrennsport bei einem Rennen gekürt. Bei dem Austragungsort entschied man sich damals für das erst ein Jahr zuvor erstmals befahrene Schleizer Dreieck. Auch ein Jahrhundert später führt der Titel des deutschen Meisters im Motorrad-Straßenrennsport noch immer über die ostthüringer Straßenrennstrecke. Als Saisonhöhepunkt der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) war das Schleizer Dreieck auch 2024 Anziehungspunkt für über 30.000 Zuschauer.
IDM Superbike
Nach drei Rennwochenenden haben sich Ilya Mikhalchik (BMW) und Florian Alt (Honda) bereits mit über 30 Punkten Vorsprung an der Spitze der Meisterschaft abgesetzt. Auftaktsieger Lorenzo Zanetti auf der Triple-M- Ducati musste sich für das Schleiz-Wochenende aufgrund eines Schlüsselbeinbruchs, den er sich bei Testfahrten zugezogen hatte, abmelden. Damit spitzt sich in der Meisterschaft alles auf das Duell Mikhalchik/Alt zu. Ohne Anspruch auf Meisterschaftspunkte mischte sich der dreifache IDM-Meister Markus Reiterberger als Gaststarter unter die Superbiker. Als Mitglied des MSC Schleizer Dreieck und erklärter Fan der 3,8 Kilometer langen Naturrennstrecke hatte sich Reiterberger mit dem Team Masteroil by MRP auf einer BMW M 1000 RR für den Höhepunkt der IDM-Saison eingeschrieben.
In der Superpole am Samstagnachmittag setzte sich Ilya Mikhalchik mit fast einer halben Sekunde Vorsprung gegen Florian Alt durch. Die Pole-Position sollte Alt am Sonntag dennoch einnehmen dürfen, da Mikhalchik im entscheidenden Superpole-Qualifying sein Rücklicht nicht eingeschaltet hatte, ein Fehler der Florian Alt beim Saisonauftaktrennen auf dem Sachsenring ebenfalls unterlief. Eine Rückversetzung um drei Startplätze war die Folge für den Ukrainer. Damit nahmen hinter Alt die BMW-Piloten Jähnig, Reiterberger, Mikhachik und Hobelsberger die weiteren Startpositionen ein. Leandro Mercado (Kawasaki) schloss als Sechster die zweite Startreihe ab.
Den Start zum ersten Lauf gewann Reiterberger klar, doch schon in der zweiten Runde setzte Florian Alt zum Konter an. Doch der Honda-Pilot konnte sich nur kurz über die Führungsposition freuen, denn alsbald hatte Reiterberger sich wieder an ihm vorbeigebremst und einen kleinen Vorsprung herausgefahren. Ilya Mikhalchik schaute den beiden vom dritten Rang aus zu und teilte sich die Reifen für die 18 Rennrunden am besten ein. Seinen Meisterschaftskonkurrenten Florian Alt hatte der Ukrainer längst hinter sich gelassen, als Reiterbergers Gummi in den entscheidenden letzten Runden nachließ. Obwohl Mikhachik die 25 Meisterschaftspunkte bereits sicher waren, attackierte der Pilot vom Team Champion Alpha Van Zon BMW den Gastfahrer Reiterberger in der letzten Runde am Buchhübel mit einem entschlossenen Manöver. „Einer musste nachgeben, sonst hätten wir beide im Feld gelegen“ kommentierte Reiterberger den Block-Pass gegen ihn in der zweiten Buchhübelkurve nach dem Rennen.
Auch die zahlreichen Zuschauer auf den Buchhübel-Tribünen goutierten das Überholmanöver gegen den Clubfahrer des MSC Schleizer Dreieck mit todendem Applaus. Ein Heimsieg Reiterbergers auf der traditionsreichen thüringer Straßenrennstrecke wäre sicher in Reichweite gewesen, doch für die große Mehrzahl der Fans überwog der gebotene erstklassige Motorradrennsport die Niederlage des Bayern.
Hinter Florian Alt auf Platz drei liefen die GERT56-BMW-Fahrer Patrick Hobelsberger, Jan-Ole Jähnig und Toni Finsterbusch in dieser Reihenfolge auf den Plätzen vier bis sechs ein. Kawasaki-Pilot Leonadro Mercado reihte sich auf Position sieben ein, die beste Yamaha brachte der Österreicher Thomas Gradinger auf Rang elf ins Ziel.
Für das zweite Rennen nahm Markus Reiterberger noch einmal einige Änderungen am Set-Up der BMW M1000RR vor. Wieder erwischte der Bayer den besten Start und bog als Führender in die erste Kurve ein. Die Änderungen wirkten sich allem Anschein nach positiv aus, denn Reiterberger hatte schon bald einen Vorsprung herausgefahren. Doch wieder gelang es Mikhalchik die Lücke zum schnellen Gastfahrer zuzufahren und pünktlich zur alles entscheidenden 18. Runde war der 27jährige Ukrainer direkt am Hinterrad seines Kontrahenten. Reiterberger machte die Lücken zu und fuhr Kampflinie, doch zuerst zeigte der er in der Kohlbachschikane Nerven und schließlich fuhr er auch beim Anbremsmanöver auf die Schikane vor Start und Ziel einen weiten Weg. Zwei Fehler zu viel gegen einen so starken Gegner wie Ilya Mikhalchik, der die Chance in der vorletzten Kurve nicht ungenutzt ließ und sich so auch den Sieg im zweiten Lauf des Tages sicherte.
Reiterberger hatte Nerven gezeigt, Schlug sich nach der Zieldurchfahrt auf den Helm und redete nicht lange drum herum: „Ich habe einen Fehler gemacht“ war die klare Aussage an seine Fans um die Strecke. Fehler sind menschlich und seine Ehrlichkeit und Geradlinigkeit sind Charakterzüge, die den 30jährigen auf den Tribünen rund um das Schleizer Dreieck so beliebt machen.
Um den verbleibenden Podestplatz balgten sich unterdessen Florian Alt und Jan-Ole Jähnig. Der im thüringischen Altenburg beheimatete Jähnig kommt in seiner zweiten Superbike-Saison immer besser in Fahrt, musste sich nach zahlreichen Positionswechseln im Ziel allerdings dann doch mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Seine Teamkollegen Hobelsberger und Finsterbusch machten die Plätze fünf und sechs unter sich aus, Luca Grünwald konnte mit dem siebenten Rang nach einem verkorksten Saisonstart einen kleinen Erfolg verbuchen.
Ilya Mikhalchik übernahm mit seinen beiden Siegen in Schleiz die Meisterschaftsführung in der IDM Superbike. Vor dem nächsten Lauf im niederländischen Assen liegt er nun acht Punkte vor Titelverteidiger Florian Alt. Toni Finsterbusch, aktuell Dritter in der Gesamtwertung, hat mit 70 Punkten Rückstand auf Leader Mikhalchik allerdings nur noch theoretische Meisterschaftschancen.
IDM Supersport
Zwei Siege hatte der Meisterschaftsführende Andreas Kofler zuletzt in Most eingefahren. In Schleiz sicherte sich der 19jährige Österreicher auf seiner Yamaha R6 die Pole-Position und auch sein Teamkollege, Supersport-Rookie Lennox Lehmann (Yamaha) aus Dresden, konnte sich mit dem vierten Startplatz einmal mehr eine gute Ausgangsposition für das Rennen herausfahren. Trainingszweiter war Dirk Geiger auf der Honda des MCA Racing Teams.
Im ersten Rennen sollte es Kolfer dann aber recht schnell mit Twan Smits zu tun bekommen. Der Niederländer vom Team Appreco hatte in der bisherigen Saison bereits drei Ausfälle zu verzeichnen und liegt in der Meisterschaft aussichtslos zurück. Auf dem Schleizer Dreieck zeigte der IDM-Supersport-Vizemeister des Jahres 2023 jedoch wieder einmal seine Klasse. Smits lieferte sich mit Andreas Kofler ein Duell um den Sieg, als die beiden Führenden in der zehnten Runde vor der Zielschikane auf eine Ölspur trafen. Kofler und Smits stürzten und auch Daniel Blin schmiss die Ducati Panigale V2 unverschuldet in das Kiesbett. Der Rennabbruch war die logische Folge. Da zum Zeitpunkt des Abbruchs weniger als zwei Drittel der Renndistanz absolviert waren und kein Neustart erfolgte, erhielten die nach der neunten Runde Platzierten Fahrer nur halbe Punkte. Der Sieg ging so an Twan Smits, der seine Yamaha R6 nach dem ausrutscher wieder aus dem Kiesbett zog und die Boxengasse fuhr. Da für Kofler die Rückfahrt nicht mehr möglich war, kam er nach IDM-Reglement auch nicht in Wertung. Platz zwei ging so an seinen Teamkollegen Lennox Lehmann, der sich mit drittplatzierten Dirk Geiger ein beherztes Duell lieferte. Daniel Blin hatte seine Maschine nach dem Sturz, wie Smits, ebenfalls noch über die Ziellinie gebracht. Der Pole kam so als Vierter in Wertung und kassierte 6,5 Meisterschaftspunkte.
Für den zweiten Lauf wurden die Karten neu gemischt. Alle Sturzopfer des ersten Rennens standen wieder am Start, auch wenn die Reparatur beim Team Yamalube Motorsport Kofler bis kurz vor dem Start gedauert hatte. Andreas Kofler erwischte wieder den besten Start, konnte das Tempo von Twan Smits diesmal allerdings nicht mitgehen. Kurz vor dem Rennende wurde er dann sogar noch von der Verfolgergruppe um Lehmann und Geiger eingeholt. Die eiligst reparierte Yamaha R6 war nicht perfekt und einer der Lenkerstummel hatte sich leicht verdreht, wodurch der Österreicher den zweiten Platz noch an Teamkollege Lennox Lehmann abgeben musste. Die Plätze vier und fünf gingen an Blin und Geiger. Position sechs ging an einen hervorragend aufgelegten Luca Göttlicher (Triumph). Der 17jährige Supersport-Rookie war im ersten Lauf ebenfalls auf aussichtsreicher Position liegend auf der Ölspur weggerutscht und ausgefallen.
Die Gesamtwertung führt Andreas Kofler nun mit 31,5 Punkten Vorsprung auf Daniel Blin an. Den dritten Rang belegt in der Zwischenbilanz Luca de Vleeschauwer (Triumph). Der Doppelsieger von Oschersleben erlebte in Schleiz mit den Plätzen sieben und acht sein bisher schwächstes Wochenende der Saison.
IDM Supersport 300
Die IDM Supersport 300 war in Schleiz einmal mehr mit einem äußerst dünnen Fahrerfeld vertreten gerade einmal neun Fahrer nahmen das Training auf dem Dreieck auf. Der amtierende Weltmeister und derzeitig führende in der IDM-Gesamtwertung Jeffrey Buis verzichtete auf einen Start in Schleiz und so vertraten an diesem Wochenende seine Teamkollegen Ruben Bijman, Oliver Svendsen, Fabio Sarasino und Philipp Tonn die Freudenberg-KTM-Farben.
Im Abschlusstraining auf nasser Strecke sicherte sich der Sensationssieger vom Sachsenring, Dylan Czarkowski, gegen die starke KTM-Konkurrenz die Pole Position. Der 18jährige Yamaha-Privatfahrer verwies die vier Freudenberg-KTM von Svendsen, Bijman, Sarasino und Tonn in dieser Reihenfolge auf die Startplätze zwei bis fünf.
Das erste Rennen war dann aber wieder klar in der Hand des Freudenberg-Teams. Ruben Bijman, Oliver Svendsen und Philipp Tonn konnten sich klar vom Trainingsschnellsten Dylan Czarkowski absetzen und lieferten sich packende Positionskämpfe. In einer dramatischen Schlussrunde setzte sich der Däne Svendsen durch, der in Abwesenheit von Jeffrey Buis damit auch die Meisterschaftsführung übernahm. Bijman und Tonn machten die Freudenberg-Dominanz auf dem Podest perfekt.
Im zweiten Rennen gelang es dann dem Trainingsschnellsten Dylan Czarkowski die Pace der Freudenberg-Jungs mitzugehen. Der Niederländer lag auf der hervorragenden zweiten Position, als in der vorletzten Runde drei der vier Fahrer aus der Spitzengruppe in der Schikane vor dem Ziel zu Boden gingen. Grund für den parallelen Abflug in das Kiesbett war einmal mehr eine Ölspur, die Korbinian Brandl (KTM) nach einem vorangegangenen Sturz in der Seng um die gesamte 3,8 Kilometer lange Strecke gezogen hatte. Das Rennen wurde in der Folge abgebrochen. Aufgrund der gefahrenen Distanz konnten die vollen Meisterschaftspunkte vergeben werden.
Der Sieger vom Vortag, Oliver Svendsen, war der einzige Fahrer aus der Spitzengruppe, der auf seinem Motorrad blieb. Folglich erbte der Däne den Sieg vor Teamkollege Ruben Bijman, der nach dem Abbruch des Rennens sein lädiertes Motorrad innerhalb des Zeitrahmens über die Ziellinie brachte. Der Schweizer Fabio Sarasino machte das Podest für die Freudenberg-Mannschaft komplett. Während die Sturzopfer Dylan Czarkowski, Philipp Tonn und Senna van den Hoven (Kawasaki) nicht mehr in die Wertung kamen, profitierte Korbinian Brandl, der Ölspur verursacht hatte, vom Abbruch und wurde Vierter.
Dank seines Doppelsieges führt Svendsen die Meisterschaft nun mit 47 Punkten vor Jeffrey Buis an. Ruben Bijman liegt vor seinem Heimspiel in Assen als Gesamtdritter 51 Punkte hinter dem Leader.
IDM Sidecar
Der IDM-Lauf der Seitenwagen in Schleiz hing am seidenen Faden. Einst war Schleiz die Hochburg der Dreiradartisten. Internationale Läufe der ISRA auf dem alten Kurs begeisterten in den 1990er Jahren die Fans und ab 2004 war für 10 Jahre die Seitenwagen-Weltmeisterschaft auf dem Dreieck zu Gast. Doch für die IDM-Wertung hatten sich gerade einmal vier Seitenwagen-Teams angemeldet und so musste das Feld mit Gaststartern aufgefüllt werden. Diese hatten es jedoch in sich. Unter anderen die Weltmeister Markus Schlosser, Bennie Streuer, Pekka Päivärinta und Todd Ellis ließen es sich nicht nehmen, die Reise nach Schleiz anzutreten. Somit ergab sich am Ende doch noch ein qualitativ hochwertiges und quantitativ respektables Feld mit 11 Seitenwagengespannen.
Im Training sicherten sich die Schleiz-Rookies Sam und Tom Christie die Pole Position. In letzter Sekunde verdrängten sie die derzeit Führenden in der Seitenwagen-Weltmeisterschaft, Markus Schlosser und Luca Schmidt aus dem nahegelegenen Zeulenroda-Triebes, noch auf den zweiten Platz. Auf Platz drei folgte dann schon das schnellste Gespann der IDM-Wertung mit den amtierenden deutschen Meistern Ted und Vincent Peugeot aus Frankreich. Die WM-Gaststarter Streuer/Kölsch, Päivärinta/Christie und Ellis/Clément riskierten bei gemischten Bedingungen nicht viel und sortierten sich auf den Plätzen vier bis sechs in der Startaufstellung ein.
Pünktlich zum Start des Sprintrennens am Samstagabend zog dann eine Regenfront aus dem Westen auf. Gerade als die Dreiradartisten auf ihrer der ersten Rennrunde mit über 200 km/h in die Bergabpassage der Seng schossen, setzte stärkerer Regen ein. Zum Glück gingen die Gäste aus der Weltmeisterschaft kein großes Risiko ein und nahmen sofort das Tempo heraus. Auch die Rennleitung hatte ein Einsehen und brach das Rennen im gleichen Augenblick ab.
Nachdem den Teams die Möglichkeit eingeräumt wurde auf Regenreifen zu wechseln, wurde das Rennen neu gestartet. Da der Regenschauer aber schon wieder nachließ, zogen nur einige Teams die profilierten Reifen der Marke Hoosier auf. Inbesondere die britischen Teams Christie/Christie und Ellis/Clémentsollten mit ihrer Slickbereifung am Ende Recht behalten und so die ersten beiden Plätze belegen. Auch Pekka Päivärinta, der im rutschige Bedingungen von den finnischen Eisrennen im Winter gewohnt ist, setzte auf die profillosen Slicks und verdrängte Streuer/Kölsch noch mit der schnellsten Rennrunde vom Podest.
Auf dem fünften Platz folgten dann die IDM-Sieger Peugeot/Peugeot vor den regenbereiften Gaststartern Schlosser/Schmidt. Die Plätze zwei und drei in der IDM-Wertung gingen an Werkstätter/Roick und Venus/Sedlacek.
Für das Hauptrennen am Sonntagnachmittag waren trockene Streckenbedingungen zu verzeichnen. Schlosser/Schmidt setzten sich vom Start weg an die Spitze und bestimmten das Tempo. Die Schleiz-Neulinge Sam und Tom Christie sowie Todd Ellis und Emmanuelle Clément hielten sich stark auf den Plätzen zwei und drei, doch Schlosser hatte das Rennen im Griff. Als am Buchhübel schon die Party-Vorbereitungen für den Heimsieg von Beifahrer Luca Schmidt getroffen wurden, rollte das schwarz-gelbe Gespann mit technischen Problemen am Motor unfreiwillig eine Runde zu früh an den Streckenrand. Christie/Christie siegten somit vor Ellis/Clément. Dritte wurden Streuer/Kölsch.
In der IDM-Wertung hatte Patrick Werkstätter lange Zeit die Führung inne, bevor er in der Seng seinen Ersatz-Beifahrer Enrico Roick verlor und so punktelos blieb. Lennard Göttlich und André Krieg fuhren zwar als erstes IDM-Gespann über den Zielstrich, doch aufgrund einer vorangegangenen Rempelei mit den Peugeots verhängte die Rennleitung eine nachträgliche Zeitstrafe von drei Sekunden. Diese reichte um 0,666 Sekunden, Ted und Vincent Peugeot den Sieg zuzusprechen und Göttlich/Krieg auf den zweiten Platz zurückzuversetzen. Das Podest machten Markus Venus und Ondrej Sedlacek komplett.
Peugeot/Peugeot (141 Punkte) behalten damit die Gesamtführung vor Göttlich/Krieg (92 Punkte).
Pro Superstock Cup
Mit der Maximalpunktzahl von 100 Punkten reiste Soma Görbe zum Schleizer Dreieck, wo er dem Wochenende einmal mehr seinen Stempel aufdrückte. Vor Moritz Jenkner (BMW) und Dominik Blersch (BMW) stellte der 18 Jahre junge Ungar seine BMW auf die Pole-Position.
Im ersten Rennen am Samstagnachmittag erwischte zunächst Moritz Jenkner den besten Start, doch bei Rennhalbzeit hatte Görbe bereits den Platz an der Spitze des Feldes zurückerobert. Diesen sollte er bis zum Ende des 14-Runden-Rennens nicht wieder abgeben. Jenkner und Ricardo Brink (Yamaha) vervollständigten das Podium. Vierter wurde der Hohenstein-Ernstthaler Paul Fröde (Honda).
Auch am Sonntag konnte sich Moritz Jenkner lange vor dem Dominator der bisherigen Pro Superstock Saison halten, doch im Ziel hatte Soma Görbe dann doch wieder die Nase vorn. Mit seinem sechsten Saisonsieg und der Maximalpunktzahl von 150 Punkten könnte sich Görbe bereits beim nächsten Lauf in Assen zum Cup-Sieger 2024 krönen. Der derzeitige Gesamtzweite Ricardo Brink (99 Punkte) könnte ihm bei seinem niederländischen Heimspiel dabei noch einen Strich durch die Rechnung machen. Auch Moritz Jenkner (97 Punkte) und Dominik Blersch (89 Punkte) haben noch theoretische Meisterschaftschancen.
Yamaha R7 Cup
Der Meisterschaftsführende Felix Kauertz setzte sich im ersten Lauf mit gerade einmal elf Tausendstelsekunden Vorsprung gegen den amtierenden Cup-Sieger Valentin Folger durch. Das Podest komplettierte der Schweizer Maxime Schmid. Im zweiten Lauf hatte Kauertz die Konkurrenz dann deutlich im Griff. Schmid stürzte in der zwölften und letzten Runde auf einem sicheren zweiten Platz. So ging diese Position ein weiteres Mal an Folger, der sich gegen Ben Kugler durchsetzen konnte.
Twin Cup
Seit diesem Jahr ist auch Honda mit dem Modell CB 750 Hornet im Twin Cup vertreten und gleich zwei dieser Motorräder schafften es im Qualifying auf dem Schleizer Dreieck in die erste Reihe. Timo Krüger (Honda) sicherte sich die Pole Position vor Till Weiss (Kawasaki) und Twin-Cup-Organisator Sascha Schoder (Honda).
Im Rennen erwischte Krüger zunächst keinen guten Start und musste sich vom fünften Platz wieder nach vorn kämpfen, um nach 12 Runden als Sieger über die Ziellinie zu gehen. Till Weiss sicherte sich mit einer beherzten Fahrt und der schnellsten Rennrunde Platz zwei, Fabian Wendelken wurde Dritter.
Auch im Rennen am Sonntagmorgen musste sich Timo Krüger nach einem mittelmäßigen Start wieder an seinen Gegnern vorbeiarbeiten. Doch bis auf Till Weiß, der sich schließlich um 0,642 Sekunden geschlagen geben musste, vermochte niemand das Tempo des Honda-Piloten mitzugehen. Aus der über 12 Sekunden zurückliegenden Verfolgergruppe konnte sich Fabian Wendelken als Dritter durchsetzen.
Der Doppelsieger des Auftaktwochenendes in Colmar Berg Filip Kukic (Kawasaki) rutschte im zweiten Rennen eingangs der Querspange an der Kohlbachstraße weg und schied aus. Damit führt Timo Krüger die Gesamtwertung nun mit einem Vorsprung von 13 Sekunden vor Kukic an. Der Gesamtdritte Till Weiß liegt nur einen weiteren Punkt zurück.
Weiter geht es für die Zweizylindermeute bereits am folgenden Wochenende (03./04.08.2024) mit zwei weiteren Läufen in Schleiz im Rahmen der German TT, bevor am 14./15.09.2024 auf dem Frohburger Dreieck auf dem Programm steht. Das Saisonfinale findet dann wieder zusammen mit der IDM am 20.-22.09.2024 auf dem Hockenheimring statt.