Der Supersport-Weltmeister von 2000, Jörg Teuchert aus Hersbruck, hat mit 42 Jahren immer noch nicht genug. Während im ersten Lauf der Saison auf dem Lausitzring Matej Smrz (CZE) von Yamaha Motor Deutschland unangefochten vor Teuchert (Wilbers-BMW) und Ranseder (AUT, Technogym Racing Austria BMW) gewann, rollte Smrz in der zweiten Runde des zweiten Laufes mit technischem Defekt aus. So kam der Hersbrucker zu seinem Sieg. Dazu musste aber der zu diesem Zeitpunkt noch führende Karl Muggeridge (AUS, Holzhauer-Honda) überholt werden, was dann auch noch Michael Ranseder und Gareth Jones (AUS, Wilbers-BMW) gelang.
Nach vielen erfolgreichen Jahren auf Yamaha und MV Agusta war der Einstand bei BMW mit der Tabellenführung für Teuchert optimal. Es sieht so aus, als könnte Teuchert nach einigen mageren Jahren, in denen ihn schon manch einer abgeschrieben hatte, noch einmal ein ernstes Wort um den Meistertitel mitreden. Teamkollegin Lucy Glöckner (Krumhermersdorf, Wilbers-BMW), die einzige Frau im Feld, kam auf die Plätze 11 und 10 und ließ sogar Roland Resch (AUT, Suzuki, 2010 in der Superbike-WM) hinter sich. Nur unmittelbar vor ihr kamen erfahrene Superbiker wie Giuseppetti, Tode und Hommel ins Ziel. Der im Zeittraining dominierende Muggeridge kam über die Plätze 7 und 4 in den beiden Rennen nicht hinaus. Dieses erste Aufeinandertreffen zeigte auch ein kompaktes Mittelfeld, wo sicherlich noch einiges in der Saison zu sehen sein wird.
Die Klasse Supersport wurde vom Schweizer Kawasaki-Fahrer Daniel Sutter beherrscht. Er gewann beide Rennen. Der zweite des ersten Laufes Jan Bühn (Yamaha) war schon auf dem Weg in die Startaufstellung zum zweiten Rennen abhandengekommen, so dass seine Helfer den Startplatz unverrichteter Dinge verlassen mussten. Er startete dann zwar noch mit, kam aber nicht sehr weit und schied aus. So kam der Finne Tatu Lauslehto mit einem dritten und einem zweiten Platz in der Gesamttabelle nach dem ersten Rennwochenende auf Zwei. Überraschend gut und auch im Fahrstil spektakulär kam der Schleizer Daniel Puffe (Yamaha) auf die Plätze 13 und 11. Man sollte diesen Fahrer mit der Startnummer 7 im Auge behalten.
Auch die kleine Klasse, in diesem Jahr mit getrennter Wertung für 125ccm und Moto3 Fahrzeuge, startet in diesem Jahr zwei Rennen pro Veranstaltung. Die beiden jeweiligen Gewinner fuhren als Teamgefährten ein „freundliches“ Rennen, da sie ja getrennt gewertet wurden. Noch ging der „Gesamtsieg“ an die 125ccm-Fraktion. Es siegten jeweils zweimal Florian Alt (Nümbrecht, Freudenberg-KTM, 125ccm), und Luca Grünwald (Waldkraiburg, Freudenberg-Honda, Moto3). Im zweiten Rennen kam Max Enderlein (Hohenstein-Ernstthal, Freudenberg-KTM) auf den dritten Platz der 125ccm Klasse und Klaus Heidel vom ADAC Sachsen Leistungszentrum in der Moto3 auf Honda zweimal auf den dritten Rang. Kurios: in der Einführungsrunde zum zweiten Rennen gerieten Thomas van Leuwen und Maurice Ullrich bei fast Schrittgeschwindigkeit aneinander und mussten das Rennen abschreiben.
Das Rennen der IDM Sidecar wurde von den Gaststartern Schlosser/Hofer angeführt. Die Welt- und Deutschen Meister Päivärinta/Hänni blieben Ihnen aber auf den Fersen und nutzten souverän die sich bietende Chance für das Überholmanöver zum Sieg. Die Trainingsschnellsten Hock/Becker konnten sich den dritten Platz sichern. Die einheimischen Veltjens/Knoof mit ihrem Ducati-Gespann waren sowohl akustisch als auch optisch (ganz in schwarz) sehr schön anzuhören und anzuschauen, hatten aber in diesem Feld nicht den Hauch einer Chance.
In der Nachwuchsklasse der jungen Rennfahrer, dem ADAC Junior Cup beherrschte der 14jährige Hamburger Michail Aris sowohl Zeittraining, als auch Rennen souverän. Bei der technischen Kontrolle nach dem Rennen wusste man dann leider auch warum, es folgte der Ausschluss wegen eines technischen Verstoßes. So rückte Kevin Rentzsch (Moritzburg) vom ADAC Racing Team AMC Sachsenring zum Sieger auf und mit Christian Stange (Heidenau) wurde sein Teamkollege Zweiter. Der Österreicher Kevin Rofner wurde somit Dritter.
Im Yamaha R6-Dunlop-Cup hätte es seit 2002, dem Meisterjahr eines damals weitestgehend unbekannten Kenan Sofuoglu, wieder einmal einen türkischen Sieg geben können. Nur wenige Kurven vor Rennende stürzte der souverän mit vier Sekunden führende Torprak Razgatlioglu. Es siegte Marco Nakvasil (AUT) und der von Zwei auf Vier zurückgefallene Toni Riedel aus Mühlau wurde dann doch noch Zweiter. Ein klasse Ergebnis vor Marc Buchner aus Königswinter. Weitere Plätze für Julian Puffe (Schleiz, 13.), Robert Neubert (Chemnitz, 17.) und Max Fritzsch (Clausnitz, 20.)
15.000 Zuschauer wurden vom Veranstalter angegeben. Dies ist sicherlich bei den weiteren Veranstaltungen noch steigerungsfähig. Die Rennen waren jedenfalls alles andere als langweilig.
Weitere Termine in der Region:
4.-6. Mai Oschersleben
3.-5. August Schleiz
1.-2. September Sachsenring