Seit 2003 gibt es nun den 3-Nationen-Cup und immer waren es Fahrer aus Belgien, die am Ende die meisten Punkte auf ihrem Konto verbuchen konnten. Didier Grams hatte den Gesamtsieg schon im letzten Jahr vor Augen, als eine defekte Sicherung an seiner Suzuki den Traum zunichte machte. Mit zwei souveränen Rennsiegen beim 47. Frohburger Dreieckrennen konnte der Limbach-Oberfrohnaer nun die Krone von Stefan Demeulemeester übernehmen, der zum Jahresende vom aktiven Rennsport zurücktritt. Der Belgier kam auf seiner Yamaha R1 zwei Mal als Zweiter ins Ziel, Udo Reichmann aus Kesselsdorf stieg mit dem dritten Platz im ersten Lauf auf das Podest.
11. Frohburg-Sieg für Rico Penzkofer
Zum elften Mal konnte der Böhlener auf seiner Hausstrecke triumphieren. Dabei profitierte „Penz“, der in diesem Jahr seine Debüts auf der Isle of Man und der North West 200 gab, vom Startverzicht Didier Grams’. Der Trainingsschnellste konzentrierte sich auf den Gewinn des 3-Nationen-Cups und überließ den Sieg damit kampflos. Udo Reichmann setzte sich im Kampf um Platz zwei gegen den Nordiren Denver Robb durch. Dahinter fuhr Michal Dokoupil, der im Juni ebenfalls als Newcomer bei der TT startete, seine Kawasaki auf den vierten Platz.
Thomas Walther gewinnt Supersportrennen
Der Schleizer beendete in Frohburg seine erste Viertakt-Saison mit einem Sieg über Rico Penzkofer. Thomas Walther hatte sich in der neuen Klasse schnell zurecht gefunden und war in der IDM stets ein Sieganwärter. Penzkofer gewann bei zwei Gaststarts zwei Rennen, ausgerechnet bei seinem Heimrennen zog er nun den Kürzeren. Der Niederländer Frank Bakker fuhr einen sicheren dritten Platz nach Hause. Der Mann des Rennens war allerdings eine Frau. Lucy Glöckner startete mit der Cup-Yamaha vom neunten Startplatz und kam nach einer sehenswerten Aufholjagd auf den verdienten vierten Platz. Dabei verbesserte die erst 19jährige Krumhermsdorferin ihre Qualifikationszeit um ganze drei Sekunden.
Letzter Seitenwagen-Eurocup an Edwards/Wynn
Mark Edwards und Jamie Wynn standen schon vor dem Saisonabschluss als Gewinner des diesjährigen Cups fest. Im Sprint über sechs Runden am Samstagabend mussten sich die Briten jedoch Hughes Bertand und Jean-Claude Lowette geschlagen geben. Die Belgier zogen im letzten Umlauf vorbei und machten das Rennen.
Im Hauptrennen konnten Edwards/Wynn dann noch einmal triumphieren, denn Bertand/Lowette mussten schon in der ersten Runde die Segel streichen. Hinter den Franzosen Brunazzi/Rigondeau fuhren Rolf Schmitz und Andy Wolfram im einzigen Gespann mit BMW-Power auf das Podest.
Auch in der Formel-2-Challenge hatte sich das Titelrennen schon zu Gunsten von Bill Currie und Robert Biggs entschieden. Mit ihrem überlegenen LCR-Chassis siegten sie im Sprint, fielen am Sonntag jedoch aus und überließen damit Serienorganisator Eckart Rösinger mit Co Andreas Kolloch den Sieg.
Im nächsten Jahr wird es den Seitenwagen-Eurocup in seiner jetzigen Form übrigens nicht mehr geben. Für 2010 spannt man mit der Internationalen Gespann Meisterschaft (IGM) zusammen und wird dann unter der Bezeichnung Internationale Sidecar Trophy an den Start gehen.
In Frohburg ist die Zweitaktwelt noch in Ordnung
Während die 250ccm-Klasse aus der Motorrad-Weltmeisterschaft verschwinden wird, zeigte sich am Frohburger Dreieck ein Feld von über 30 Startern dieser traditionsreichen Klasse. Drei Sieganwärter stellten sich im Training heraus. Lucy Glöckner sicherte sich die Pole-Position vor Frank Bakker und Henrik Voit. In der ersten Runde geriet Voit allerdings mit Andreas Götti zusammen und stürzte. Die Rennleitung brach daraufhin das Rennen ab, die Fahrer blieben glücklicherweise unverletzt. Nach dem Re-Start suchte Lucy Glöckner ihre Chance sich vom Feld abzusetzen. Dabei ging sie allerdings ein zu hohes Risiko ein und stützte an der Schikane per Highsider. Die gute Nachricht: die Krumhermsdorferin blieb ersten Untersuchungen zufolge unverletzt, die Schlechte: ein weiterer Rennabbruch war die Folge. Der zweite Re-Start über vier Runden war für Frank Bakker dann nur noch Formsache. Er gewann vor dem Schweden Joakem Stensmo, der sich in der letzten Kurve noch an Mike Velthuijzen vorbei schob.
Mit Stefan Tennstädt mischte sich ein alter Bekannter unter das Feld der Viertelliter-Piloten. Auf einer betagten Rotax erreichte der DDR-Meister von 1985 als 24. das Ziel.
Besser lief es für Lucy Glöckner zuvor bei den 125ern. Mit einem Vorsprung von über 20 Sekunden auf den Chemnitzer Silvio März gewann sie souverän. Die Frohburg-Newcomer Lukas Razek aus Tschechien auf Platz drei und Olav Ahlberg aus Finnland folgten auf den Plätzen.
Das Rennen der IG Königsklasse entschied Ron Schönfelder auf einer Yamaha 400 für sich. Tobias Umathum verwies in der letzten Runde noch Thomas Krauß auf den dritten Platz.
Ein fester Bestandteil des Frohburger Dreieckrennens war wie schon in den letzten Jahren die Schnapsglas-Klasse bis 50ccm. In zwei Rennen gingen 53 Fahrer an den Start. Die Siege teilten sich Peter Müller und der sechsfache Grand-Prix-Sieger Aalt Toersen.
Schnieders im KTM-Superduke-Battle das Maß der Dinge
Dirk Schnieders stand schon vor den Rennen in Frohburg als Gesamtsieger fest. In den letzten beiden Läufen machte Schnieders mit einem Doppelsieg alles perfekt, musste sich allerdings gegen Thomas Hoemke wehren, der im ersten Lauf nur 0,067 Sekunden später die Ziellinie überquerte. Dritter wurde in beiden Rennen Rico Löwe aus Glashütte.
Das Beste zum Schluss
Etwas ganz Besonderes hatte sich der MSC Frohburger Dreieck für die 47. Auflage des Rennens ausgedacht. Mit einem „Race of Champions“ bot man dem Publikum am späten Sonntagnachmittag noch einmal die besten Fahrer der Klassen Supersport und Superbike und den weit angereisten Fahrern aus Irland und Großbritannien eine weitere Startmöglichkeit. Nun kam es auch zum heiß ersehnten Duell zwischen Didier Grams und Rico Penzkofer auf der BMW. Nach 12 Runden hatte Grams die Nase jedoch deutlich vorn und brannte in 1:36,359 (177,461 km/h) noch einmal die schnellste Runde des Wochenendes in den Asphalt. Hinter Penzkofer stritten Denver Robb und Michal Dokoupil um den letzten Podestplatz. Eine Zehntelsekunde gab schließlich den Ausschlag für Robb, der zum zweiten Mal in Frohburg zu Gast war.
Auch bei den Supersportlern fuhren die schnellen Männer von der Insel Pokale ein. Adrian McFarland, in seiner Heimat eine bekannte Größe und seit 2003 auch auf dem Frohburger Dreieck unterwegs, setzte sich in einem spannenden Duell gegen den Chemnitzer René Knöfler durch. Platz drei belegte Andrew Courtney.