Der zweite Europameisterschaftslauf im Rahmen des Glasbachrennens bei Bad Liebenstein stellte Rennleiter Kevin Ferner und die veranstaltende RSG Altensteiner Oberland e.V. vor einige Herausforderungen. Am Trainingstag gab es zunächst Probleme mit einem defekten Zeitnahmekabel, später musste das Training zwei Mal aufgrund von Ölspuren unterbrochen werden. Als die Strecke am späten Nachmittag von anhaltendem Starkregen heimgesucht wurde, erlöste man die tapferen Streckenposten und brach das Training ab. Ein Großteil des Fahrerfeldes konnte aus diesem Grund nur einen gezeiteten Probelauf absolvieren, bevor um 8 Uhr früh am Rennsonntag die Wertungsläufe begannen.
Aber trotz Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen rissen die Probleme nicht ab. Die sprinterprobten Motoren der Berg-Cup-Fahrer mochten diese Bedingungen auf der 5,5 Kilometer langen Strecke offensichtlich weniger als die zahlreichen Zuschauer entlang des Berghanges und so musste nach einem weiteren Motorschaden wieder Öl gebunden werden. Schließlich traf Kevin Ferner eine schwere Entscheidung, indem er die EBM-Klassen vorzog, so dass diese die vorgeschriebenen zwei Wertungsläufe absolvieren konnten.
Der sechsfache Europabergmeister Simone Faggioli zeigte sich ob dieser Probleme unbeeindruckt. Souverän steuerte er den Norma M20FC in 2:04,715 hinauf zum Rennsteig und blieb dabei nur zwei Sekunden über seinem eigenen Rekord aus dem Vorjahr. Da Milos Benes in seinem Osella FA30 bereits drei Sekunden auf Faggioli verlor, begnügte dieser sich im zweiten Rennlauf mit einer 2:06,041 und sicherte so den Gesamtsieg beim 19. Internationalen ADAC Glasbachrennen ab. Auch Benes kam im zweiten Lauf nicht an seine Zeit aus der ersten Auffahrt heran, fuhr den zweiten Gesamtrang allerdings sicher nach Hause. Der stark umkämpfte dritte Rang der Tageswertung ließ die Zeiten noch einmal fallen. Am meisten konnte sich Federico Liber in seinem Osella FA30 steigern. Er verwies Fausto Bormolini und den Luxemburger David Hauser auf die Plätze vier und fünf.
Bei den Tourenwagen konnte Jörg Weidinger die hohen Erwartungen erfüllen. Trotz der veränderten Startreihenfolge verwies der Berg-Cup-Pilot die versammelte europäische Konkurrenz auf die Plätze. Nebenbei stellte er mit seinem BMW 318i STW in 2:27,959 einen neuen Streckenrekord für Tourenwagenfahrzeuge auf. Norbert Brenner (Opel Vectra GTS DTM V8) hatte als zweitschnellster Tourenwagenpilot im Gesamtklassement bereits 4,5 Sekunden Rückstand.
Während viele der internationalen Fahrer gleich den direkten Weg vom Thüringer Wald in die Burgloher Schweiz unter die Räder nahmen, um am folgenden Wochenende beim Osnabrücker Bergrennen an den Start zu gehen, beginnen bei der RSG Altensteiner Oberland e.V. bereits die Vorbereitungen für die Jubiläumsausgabe des Glasbachrennens im nächsten Jahr.
Gesamtergebnis nach zwei Wertungsläufen | ||||
1. | FAGGIOLI Simone | I | Norma M20FC | 4:10,756 min |
2. | BENES Milos | CZ | Osella FA30 | 4:16,108 min |
3. | LIBER Federico | I | Osella FA30 | 4:23,617 min |
4. | BORMOLINI Fausto | I | Reynard K02 | 4:25,179 min |
5. | HAUSER David | L | Wolf GB08F1 | 4:27,665 min |
6. | ZAJELSNIK Patrik | SLO | Norma M20F V8 | 4:31,595 min |
7. | KRAMSKY Otakar | CZ | Reynard K14 | 4:36,735 min |
8. | NEVERIL Dusan | CZ | Norma M20FC | 4:40,623 min |
9. | LANG Uwe | D | Osella PA20/S EVO | 4:41,051 min |
10. | VITEK Petr | CZ | Osella PA20/S | 4:56,270 min |