Während die Bundesregierung gerade über den Mopedführerschein ab 15 Jahre nachdenkt, gewinnt mit dem 13jährigen Kölner Luca Amato vom Racing Team Germany der bisher jüngste Sportler ein Rennen in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft und löst damit Jonas Folger ab. Auch im zweiten Rennen der 125ccm-Klasse musste er nur dem Südafrikaner Mathew Scholtz den Vortritt lassen. Die Performance liegt wohl am Sitz des Racing Teams am Sachsenring, da konnte Amato sicherlich einige Extrarunden üben. In der Gesamtwertung katapultierte er sich auf Platz 7, während Luca Grünwald mit einem zweiten und einem dritten Platz und 147 Punkten an der Tabellenspitze steht.
Spannende Kämpfe sahen die insgesamt 27.500 Zuschauer auch in den beiden Superbike-Rennen. Während im ersten Lauf der Polesetter Karl Muggeridge vom Holzhauer Team mit seiner Honda CBR 1000 RR nach langem Kampf den Sieg vor Werner Daemen (BMW) und Stefan Nebel (KTM) einfahren konnte, kam er im zweiten Lauf zu Sturz, wie auch die Mitfavoriten Jörg Teuchert und Barry Veneman. Auch hier gab es einen mehrfachen Führungswechsel bis zur Ziellinie. Martin Bauer, der im ersten Lauf nicht ins Ziel kam, siegte mit hartem Einsatz in der letzten Kurve gegen Dario Giuseppetti. Dritter wurde der Belgier Werner Daemen. Karl Muggeridge, welcher sich nur leicht verletzte, führt weiterhin unangefochten die Tabelle mit 148 Punkten vor Bauer und Daemen an. Zwei weitere Australier Gareth Jones und Jed Metcher platzierten sich zweimal im Vorderfeld und fuhren damit ihre bisher besten Platzierungen in der IDM-Saison ein.
Australische Dominanz gab es auch in den beiden Supersport-Rennen mit einem Sieg und einem zweiten Platz von Damian Cudlin. Der Österreicher Günther Knobloch konnte mit zwei dritten Plätzen den zweiten Gesamtrang nach Cudlin festmachen. Hier ist in der Meisterschaft noch alles offen.
Das Rennen der IDM Sidecar fand in Abwesenheit der WM-Starter statt und sah daher nur 15 Paare am Start. Es gewannen Schlosser/Hofer vor Hock/Hildebrand und Roscher/Wolfram mit großen Abständen.
Das Rennen im ADAC Junior Cup war das Rennen der Sachsen-Teams in Sachsen. Aus einer Spitzengruppe mit zunächst sechs Fahrern konnten sich am Ende noch vier behaupten und fochten die Spitze unter sich aus. Die Reihenfolge innerhalb von acht Zehntelsekunden lautete Maximilian Eckner (ADAC Sachsen/Racing Team Germany) vor Max Fritzsch (ADAC Sachsen Leistungszentrum), Lukas Wimmer (ADAC Team Sachsenring) und Tom Busch (ADAC Sachsen/Racing Team Germany). Die Tabelle sieht Wimmer (66 Punkte) vor Eckner (65 Punkte) und Fritzsch (58 Punkte) – Ausgang nach vier von acht Läufen noch offen.
Fast hätte es ein sächsisches Debakel im Yamaha R6-Dunlop-Cup gegeben. In der Startrunde fuhr Lucy Glöckner auf Ben Gädke auf und kam zu Sturz. Der Neuwürschnitzer Gädke konnte sich schadlos halten und so zum ersten Sieg der Saison nach vorn fahren. Mit Hansen und Reiterberger folgten der jetzige zweite und erste der Tabelle. Glöckner rutschte auf Platz drei ab. Der ebenfalls als Lokalmatador aus Chemnitz startende Robert Neubert sicherte sich die Pole, kam aber im Rennen nicht über den sechsten Platz hinaus.
Eine Neuerung im Programm waren zwei Rennen der 50ccm Klasse mit internationaler historischer Spitzenbesetzung. Die Resonanz der Zuschauer blieb wohl etwas hinter den Erwartungen zurück, was wohl auch am Starttermin von jeweils 18.00 Uhr lag. Pole, ein zweiter Platz und ein Sieg gingen an den Vizeweltmeister von 1979, den Schweizer Rolf Blatter. Der zweifache 50ccm-Weltmeister Jan de Vries platzierte sich im Mittelfeld. Durch die recht unterschiedliche Technik aus den Einsatzjahren dieser historischen 50er Klasse war auch für viele Starter nicht der Kampf um den Sieg maßgebend, sondern die Tatsache, dass so ein Rennen in dieser Qualität überhaupt stattfindet.
Die sich gern als eine der führenden nationalen Serien in Europa sehende IDM muss sich am Sachsenring jedoch in Sachen Sicherheit den Kritikpunkt gefallen lassen, dass viele Fahrer und Helfer in der Nacht zum Sonntag keine Nachtruhe fanden, da eine Party bis zwei Uhr nachts die Bässe krachen ließ. Auch waren einige Sicherheits- und Einsatzkräfte am Sonntag mit solch einem Eifer bei der Sache als würde die schwedische Hochzeit anstehen und man auf Staatsgäste aus aller Welt warten. Jedoch waren sie es nur selbst, die diese Wichtigkeit zur Schau stellten und dafür wurden sie dann wohl auch von entsprechender Stelle gerügt.