Mit jeweils einem Sieg von Birchall/Birchall (GB) und Päivärinta/Hänni (SF/CH) konnten sich die Favoriten bei der FIM Sidecar Worldchampionship auf dem Schleizer Dreieck durchsetzen. Bereits in allen Trainingssessionen führte kein Weg an den beiden dominierten Duos vorbei. Die Titelverteidiger Tom und Ben Birchall stellten ihr Gespann mit gut einer halben Sekunde Vorsprung vor Päivärinta/Hänni auf die Poleposition. Die beiden Briten verstanden es beim samstäglichen Sprintrennen perfekt den besten Startplatz zu nutzen und behaupteten von Beginn an die Führungsposition. Diese gaben sie bis ins Ziel auch nicht mehr ab.
Hochzufrieden kamen die beiden Deutschen Kurt Hock und Enrico Becker als Zweite ins Ziel. Nach einem langen Duell mit Reeves/Cluze (GB/F) vervollständigten Päivärinta/Hänni das Podium. Zufriedene Gesichter gab es auch bei Mike Roscher und Lokalmatador Andy Wolfram (Schleiz) nach einem fünften Platz zu sehen.
Am Sonntag erwies sich der Start zum Gold Race erneut als rennentscheidend. Diesmal reagierten Päivärinta/Hänni am schnellsten und bogen als Führende in die erste Kurve ein. Die Birchall-Brüder mussten sich zunächst mit Platz vier begnügen, konnten sich aber recht zügig nach vorn arbeiten und fanden sogar wieder Anschluss an das finnisch-schweizerische Duo. Doch der Weltmeister von 2008, Pekka Päivärinta, ließ an diesem Tag nichts anbrennen und wehrte die wenigen Angriffe der Birchalls ab. Auch hinter den Spitzenreitern waren die Plätze schnell bezogen. Reeves/Cluze behaupteten sich gegen Hock/Becker und schafften diesmal als Dritte den Sprung aufs Podest. „Schade, im letzten Drittel des Rennes mussten wir wegen eines Fehlers in der Elektronik Tim Reeves ziehen lassen“ äußerte sich Kurt Hock zum Gold Race. Brems- und Schaltprobleme verhinderten für Roscher/Wolfram eine bessere Position. Nach der Disqualifikation von Vater und Sohn Knight reichte es für das hessisch-thüringische Duo dennoch für Platz sechs. „Ich bin mit dem Wochenende durchaus zufrieden. Im Sprintrennen lief es für uns perfekt. Ohne die technischen Probleme und den kurzen Ausflug fern ab der Strecke, hätten wir heute erneut um Platz fünf kämpfen können. Aber ich fahre mit einem positiven Eindruck nach Hause“ gab Mike Roscher unmittelbar nach dem Rennen zu Protokoll. Die für den gastgebenden AMC Schleizer Dreieck startenden Wolfram Centner und Mike Helbig hatten sich von dem Wochenende weitaus mehr erhofft. Taubheitsgefühle in beiden Händen bei Co-Piloten Helbig ließen lediglich einen 13. Rang im Sprintrennen zu. Auf dem Start am Sonntag verzichtete das Team gänzlich.
Adolf Hänni konnte zum dritten Mal in Folge einen Seitenwagen WM-Lauf auf dem Dreieck siegreich gestalten. Der Schweizer siegte bereits 2007 mit Landsmann Markus Schlosser und im letzten Jahr mit Pekka Päivärinta. Der sympathische Eidgenosse zeigte sich vom fachkundigen Publikum in Schleiz angetan. In diesem Jahr säumten nach offiziellen Angaben 15000 Zuschauer die Naturrennstrecke, die ganz im Zeichen der Dreiradartisten stand.
Fotos: motorrennsportarchiv.de