Am 26./27. September 2015 findet das 53. Internationale Frohburger ADAC Dreieckrennen statt. In unserer zehnteiligen Vorschau auf den deutschen Roadracing-Höhepunkt des Jahres stellen wir jede Woche zwei Fahrer vor, die ihre Maschinen seit langer Zeit Jahr für Jahr in Frohburg an den Start schieben.
Die Familie Kaletsch aus Marburg hat Benzin im Blut. Schon Dirks Vater Walter war in den 1960er und 1970er Jahren Motorradrennfahrer. 1974 boykottierten die internationalen Stars den Weltmeisterschaftslauf auf der Nürburgring-Nordschleife wegen Sicherheitsbedenken. In der 500ccm-Klasse rollte nur eine Hand voll Fahrer aus der Bundesrepublik an den Start. So kam es, dass Walter Kaletsch bei diesem WM-Lauf als Dritter auf das Podest fuhr. 1988 begann Dirk Kaletsch seine Rennfahrerkarriere auf einer 125ccm-Maschine. Nach dem Mauerfall startete er 1990 in dieser Klasse als Ausweisfahrer auch auf den Straßenrennstrecken der DDR. Beim letzten Rennen auf dem alten Sachsenring raste Kaletsch durch Hohenstein-Ernstthal auf den vierten Platz, in Frohburg wurde er Zweiter. Der 125ccm-Klasse treu bleibend, ging er ab 1991 in der Deutschen Meisterschaft an den Start und gab 1994 sein Debüt auf der Isle of Man. Hier etablierte er sich bald als schnellster deutscher Fahrer und fuhr nun auch in den größeren Viertaktklassen. Sein bestes Resultat auf der Insel erzielte er 2003 auf einer 400er-Honda bei der Lightweight-TT: Platz 14. Inzwischen ein gestandener Roadracer, ist Dirk Kaletsch seit 2005 auch wieder regelmäßig auf dem Frohburger Dreieck zu Gast. Seine letzte Tourist Trophy bestritt er zum 100jährigen Jubiläum des Rennens 2007. Als Mitglied des MSC Frohburger Dreieck war er bis 2013 fester Bestandteil des IRRC-Starterfeldes und tritt auch weiterhin sporadisch bei Straßenrennen an. Neben der Rennfahrerei betreibt Dirk Kaletsch eine Tankstelle in Marburg-Cappel.