Schon beinahe traditionell startet die Saison des ADAC Masters Weekends im April in der Motorsport Arena Oschersleben. Ein volles Rennprogramm lockte an den Veranstaltungstagen wiederum mehr als 10.000 Zuschauer in die Magdeburger Börde.
ADAC GT Masters
Nachdem in den Blancpain Sprint Series vor Wochenfrist das Duo René Rast/Enzo Ide wegen einer technischen Unregelmäßigkeit am Audi R8 LMS ultra disqualifiziert wurde, erwischte es in Oschersleben schon zum Qualifikationstraining das Porsche 911 GT 3 R-Duo Robert Renauer und Norbert Siedler, welches wegen zu geringer Bodenfreiheit die Zeiten gestrichen bekam und in beiden Rennen vom letzten Platz aus ins Rennen gehen musste. Dabei sahen die Trainingsergebnisse für sie vielversprechend aus. René Rast wiederum, hier in der ADAC-GT-Masters mit dem erst 17jährigen Südafrikaner Kelvin van der Linde für Prosperia C.Abt Racing am Start, konnte sich für beide Rennen die Pole sichern.
Das erste Rennen startete furios. Maximilian Buhk im Mercedes-Benz SLS kam von drei auf Position eins, während der junge van der Linde sich im Startgetümmel auf Platz fünf wiederfand. Das gesamte Starterfeld war sehr nervös. Beim ersten Restart von insgesamt drei Safetycar-Phasen gab es bereits vor der Startlinie eine weitere Berührung, weiterer Lackaustausch folgte. So mussten beide Farnbacher Porsche die Box aufsuchen, ebenso die beiden weiteren Teams von Prosperia C.Abt Racing. Dann der Einschlag der Roller-Corvette vom Vorjahressieger Callaway Competition mit Oliver Gavin am Steuer in der Hasseröder-Kurve. Da man schon im Qualifikationstraining Bremsprobleme hatte, könnte es sich wieder um ein Bremsproblem gehandelt haben. Nach den Boxenstopps gab es zwei Dreikämpfe an der Spitze. Die dritte Safetycar-Phase, verursacht von Heinz-Harald Frentzen nach einem Dreher in der Startkurve, brachte das Feld wieder ganz eng zusammen. René Rast kam an van Lagen vorbei und erhöhte bis zum Zielstrich den Druck auf Maximilian Götz, der mit 0,307 Sekunden den Sieg für H.T.P. Motorsport vor van der Linde/Rast rettete. Dritte wurden Jaap van Lagen und Christian Engelhart im Porsche 911. Die „Nachstarter“ Renauer/Siedler konnten sich auf einen respektablen siebenten Platz vorarbeiten.
Im zweiten Rennen sorgte ein Startcrash für Schrecksekunden. Die mit mehr Power startende Corvette von Gavin/Keilwitz presste sich an den vorausfahrenden Audi vorbei, wobei der Audi von Nicki Thiim am Heck getroffen wurde. Beide Fahrzeuge schossen nach rechts durchs Feld, wobei mehrere Fahrzeuge getroffen wurden und weitere durch umherfliegende Trümmerteile in Mitleidenschaft gezogen wurden. Thiim wurde, gerade als sein Fahrzeug leicht schräg stand, von einer weiteren Corvette getroffen und überschlug sich daraufhin mehrfach. Keiner der Fahrer hat ernsthafte Verletzungen davongetragen, Nicki Thiim kam zur Beobachtung in ein Krankenhaus.
Das Rennen wurde dann für 48 Minuten hinter dem Safetycar gestartet, so dass die Verteidigung der Poleposition für van der Linde/Rast einigermaßen einfach war. Die weitere Reihenfolge: Engelhart/van Lagen im Porsche 911 und Hürtgen/Baumann im Schubert-BMW Z4. Renauer/Siedler konnten sich aus allem heraushalten und wurden vierte von 16 gewerteten Fahrzeugen. So mussten auch von Thurn und Taxis/Enge im Chevrolet Camaro die Segel streichen. Wasserverlust, wohl als Folge eines Schadens im Unfallgedränge, war die Ursache. Zudem gab es einige Stop-and-Go-Strafen.
Heinz-Harald Frentzen, seit 24 Jahren erstmals wieder in Diensten vom Mercedes, beendete die Rennen auf den Plätzen 21 und 7. Toni Seiler kam in seinem 100. GT-Rennen als Unfallbeteiligter nicht ins Ziel, am Samstag erreichte er mit Jeroen Bleekemolen Platz 10.
ACAC Formel Masters
Die Rennen der ADAC Formel Masters sahen drei Sieger mit Mikkel Jensen (DEN), Maximilian Günther (DEU) und Fabian Schiller (DEU) und damit auch drei verschiedene Teams mit Neuhauser, ADAC Berlin/Brandenburg (Mücke-Motorsport) und Schiller-Motorsport. Jensen führt mit dem Sieg, einem zweiten und einem fünften Platz die Tabelle an.
ATS Formel 3 Cup
Die deutsche Formel 3 kann in diesem Jahr nur mit 10 Fahrern aufwarten. Hick-hack um das Reglement und damit die Zulassung von Fahrzeugen sind wohl der Grund. Der in diesem Jahr auch in der AutoGP startende und bereits erfolgreiche Markus Pommer fuhr als Rückkehrer aus Formel 2 und Porsche Cup überlegen zwei Siege und einen vierten Platz für das Lotus-Team heraus. Als sein härtester Konkurrent erwies sich der Malaysier Nabil Jeffri (6., 1., 2.) von der Motopark-Academy.
ADAC Procar
Die Rennen der ADAC Procar erfuhren durch die Integration der ehemaligen Mini-Trophy als Division 3 eine Aufwertung in der Größe des Starterfeldes und sorgten für spannende Rennen. Die russischen Doppel-Gesamtsieger Grachev und Stepanov mit ihren BMW 320Si fuhren zwar einsam davon, aber dahinter gab es in den Divissionen 2 und 3 sehenswerte Zweikämpfe. Die Division 2 sah zweimal die gleiche Reihenfolge: Alexander Rambow (Peugeot 207) vor Andreas Rinke (Citroen Saxo) und Guido Thierfelder (Peugeot 207) während in der Division 3 (Mini) einmal Steve Kirsch vom ADAC Sachsen und einmal Thomas Tekaat vom Besaplast Racing Team siegreich war.
Clio Cup Central Europe
In dieser neugeschaffenen Cup-Klasse lebten die ehemals glanzvollen Zeiten einer Top-10-Serie wieder auf. Ein kompaktes Feld mit Zweikämpfen und Lackaustausch war hier unterwegs. Der erste Sieger hieß Tomas Pekar (CZE) während im zweiten Lauf Pascal Eberle (SUI) siegte.