Gelungenes Comeback auf der Kriebsteintalsperre

Samstag, 2.9.2006, kurz nach 13.00 Uhr – Start zum ersten Motorbootrennen auf den Kriebsteintalsperre nach 36 Jahren

Das erste Motorbootrennen auf der Kriebsteintalsperre bei Chemnitz nach 36-jähriger Unterbrechung war ein voller Erfolg. Zu dieser Einschätzung kam am vergangenen Samstagabend nicht nur der Organisationsleiter vom verantwortlichen Zweckverband, Uwe Fritzsching, sondern auch alle Akteure, Helfer, involvierte Gastronomen sowie das Gros der rund 4.000 Zuschauer.

In den 1960-er Jahren hat das Motorbootrennen schon für Furore gesorgt. Nach Europameisterschaftsläufen gipfelte die Kultveranstaltung mit regelmäßig über 10.000 Besuchern (an zwei Tagen) im Weltmeisterschaftslauf 1970, aus dem der Eisenacher Konrad von Freyberg als Sieger hervor ging. Er und viele seiner damaligen Weggefährten erhielten auch zum diesjährigen Remake wieder eine Einladung und folgten dieser gern. „Die Kriebsteintalsperre ist wunderschön gelegen.

Die Rennen hier versprühten immer ein ganz besonderes Flair. Das ist auch heute noch so. Zudem trifft man nach so vielen Jahre alte Bekannte wieder und so nehmen die Benzingespräche kaum ein Ende. Natürlich habe ich durch den Titelgewinn besonders gute Erinnerungen an Kriebstein, aber auch so bin ich gern gekommen“, zeigte sich der heute 73-Jährige interessiert. Und das mit Recht, denn auf dem Wasser wurde wieder guter Sport geboten. Obwohl letztendlich nur drei statt vier Klassen um die Tagessiege gekämpft wurde, war das Programm sehr unterhaltsam. Neben den Katamaranen der Formel ADAC/Super Formel ADAC und der mit rund 115 km/h ähnlich schnellen OSY-400 wusste vor allem die Formel R1000 mit bis zu 150 km/h schnellen sogenannten Dreipunktern zu gefallen. In der ersten Kategorie schaffte der junge Nick Bisterfeld aus dem sauerländischen Hückeswagen den Durchmarsch. Nach dem Sieg im Sprintrennen gewann er auch alle drei für die Tageswertung relevanten Rennen. In der OSY-400 war durch die Berlinerin Annika Gähler Frauenpower angesagt. Die 25-Jährige gewann die Rennen eins und zwei und begnügte sich im abschließenden Lauf mit Rang drei. Damit verwies sie die zweite Dame im Feld, Anja Friedrich aus Krefeld, die Lauf drei gewann, auf den zweiten Gesamtrang. Ziemlich dramatisch ging es in der Formel R1000 zu. Der Top-Favorit Lars Katzorke aus Wolfsburg musste schon nach dem Training wegen einer defekten Zündbox die Segel streichen. Durch einen Ausfall des Kronprinzen Reinhardt Gerbert im ersten Lauf, hatte auch der nur noch minimale Chancen auf den Tagessieg. Zwar gewann der Berliner das zweite und dritte Rennen in souveräner Manier, doch mehr als Platz zwei war für ihn nicht mehr drin. Immerhin verdrängte er noch den Sieger des ersten Heats, Peter Heibuch. Doch auch der Neu Zittauer war zu unkonstant, so dass sich Udo Kaschube aus Bindow in Brandenburg den Tagessieg mit drei zweiten Plätzen sicherte. Er, sowie die meisten seiner Fahrerkollegen äußerten sich anschließend sehr lobend über die Veranstaltung, so dass einer Fortführung 2007 nicht mehr all zu viel im Weg stehen dürfte.

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