Die Berg-Europameisterschaft für Motorräder startete bei bestem Frühlingswetter im oberösterreichischen Landshaag in die neue Saison. 13.000 Zuschauer säumten den 3,6 Kilometer langen, ultraschnellen Bergkurs. Im Training dominierten Manuel und Helmut Schleindlhuber auf ihren BMWs das Feld, doch am Sonntag hatten sie der starken Konkurrenz nichts entgegenzusetzen.
Schon im ersten Lauf drückte Wolfgang Gammer (BMW) den Streckenrekord auf 1:12,014 und war damit fast eine Sekunde schneller als der Rest des Feldes. Auch im zweiten Lauf spielte der Eferdinger seinen Heimvorteil aus. Nur Gammers Teamkollege Andreas Gangl (Suzuki) konnte das hohe Tempo mitgehen und schob sich so noch auf den zweiten Platz der Gesamtwertung nach vorn. Im zweiten Trainingslauf am Samstag stürzte Gangl noch beim Angriff auf eine 1:13er Zeit und rutschte samt Motorrad in die Strohballen. Seine Steigerung auf 1:12,559 im zweiten Wertungslauf ist deshalb umso höher einzuschätzen.
Ebenfalls mit Durchschnittsgeschwindigkeiten jenseits der 180-km/h-Marke konnte Christian Wiesinger-Mayr aufwarten. Der BMW-Pilot sicherte sich mit einer 1:12,802 im zweiten Wertungslauf den dritten Platz in der Tageswertung. Vom Stockerl auf den vierten Rang rutschte Helmut Schleindlhuber, der wiederum seinen Sohn Manuel nur um 71 Tausendstelsekunden auf Platz fünf verwies.
Die Klasse Supersport 600 gewann René Pointinger (Yamaha) vor Mario Gastinger (Yamaha) vom veranstaltenden MSC Rottenegg. Schnellster Superstock-600-Pilot war Christian Lobmayr auf Yamaha.
In den Zweitaktklassen gingen zwei Deutsche als Sieger hervor. Bei den 125ern hatte Johann Karl (BHT) klar die Nase vorn, in der Klasse bis 250ccm sicherte sich Henrik Voit (Aprilia) schon zum neunten Mal den Klassensieg in Landshaag. Den Pokal für die schnellste Zeit eines Seitenwagens nahmen Peter und Helga Gierlinger mit in das benachbarte Bayern.
Den ersten Saisonlauf des Internationalen Deutschen Bergpreises für Seitenwagengespanne bis Baujahr 1985 gewannen Fritz Behringer und Joachim Reichert (Busch-König). Ein weiterer Lauf dieser Serie findet u.a. beim Lückendorfer Bergrennen am 1./2.8.2015 statt.
Überschattet wurde der Rennsonntag von einem tödlichen Unfall im letzten Trainingslauf. Peter Schiffbänker kam im schnellsten Streckenabschnitt mit seiner Kawasaki von der Fahrbahn ab und verstarb noch an der Unfallstelle. Es war der erste fatale Sturz bei dem seit 1979 ausgetragenen Motorrad-Bergrennen.