Ein hochkarätiges Fahrerfeld fand sich zum Europa-Bergmeisterschaftslauf im Rahmen des 21. Glasbachrennens in Steinbach bei Bad Liebenstein ein. Seitens der RSG Altersteiner Oberland hatte man alle Vorbereitungen getroffen, um den Zuspruch der Fahrerinnen und Fahrer aus nah und fern zu würdigen. Ein gestraffter Ablauf ermöglichte schließlich sogar erstmals drei Rennläufe auf dem anspruchsvollen, 5,5 Kilometer langen Bergkurs.
Die schnelle und zugleich technisch äußerst anspruchsvolle Streckenführung machte es den zahlreichen Glasbach-Neulingen nicht leicht. Unter ihnen auch der amtierende Sportwagen-Weltmeister, Le-Mans-Gewinner und Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard, der im Training sogar kurz die Gewalt über seinen Porsche 991 GT3 verlor. Für die Rennläufe am Sonntag hatte der Saarländer dann alles im Griff. Bernhard schraubte den neuen Streckenrekord für Tourenwagen auf 2:26,426 Minuten und gewann damit auch die Tourenwagenklasse vor seinen Markenkollegen Nicolas Werver und Herbert Pregartner.
Bei den Sport- und Rennwagen machte ein anderer Glasbach-Debütant von sich reden. Der Italiener Christian Merli setzt seinen Landsmann, den achtfachen Berg-Europameister Simone Faggioli, in diesem Jahr im Kampf um die EM-Krone kräftig unter Druck. In den Trainingsläufen am Samstag lernte der Osella-Werkspilot schnell und konnte so am Sonntag im ersten Wertungslauf bis auf 1,5 Sekunden an Bergkönig Faggioli heranfahren.
Der war am Sonntagmorgen gezwungen seine eigene Rekordfahrt aus dem Jahre 2013 zu unterbieten, um die Nase vorn zu behalten. Im zweiten Lauf markierte Merli dann sogar die absolute Laufbestzeit. Eine Sensation lag in der Luft und so holten die beiden Hauptdarsteller für den letzten Wertungsdurchgang noch einmal alles aus sich und ihren Wagen heraus. Zuerst markierte Simone Faggioli in 2:01,557 den neuen absoluten Streckenrekord, doch auch Christian Merli blieb in 2:01,698 deutlich unter dem alten Rekord. Da nur die beiden besten Läufe für die Gesamtwertung herangezogen wurden, betrug Faggiolis Vorsprung in der Gesamtwertung am Ende hauchdünne 0,852 Sekunden. Der drittplatzierte Paride Macario machte die Dominanz der italienischen Rennwagenpiloten perfekt. Nach dem letzten Wertungslauf wies die Gesamtzeit seines ersten Glasbachrennens über 7,5 Sekunden Rückstand auf den Gesamtsieger auf. Als bester Deutscher konnte sich der Freiburger Patrik Zajelsnik den vierten Platz der Tageswertung sichern. Ihm folgte der Schweizer Marcel Steiner, der mit seinem LobArt-Mugen den fünften Platz gesamt holte und als Dritter der Sportwagenklasse mit auf das Podest stieg.
Dass die Vorherrschaft der italienischen Bergrennfahrer wohl auch in Zukunft Bestand haben wird, bewies Nachwuchspilot Andrea Bormolini. Er hatte die Konkurrenz der Sportwagen bis 2000 Kubikzentimeter fest im Griff. Bei den Rennwagen unter 2000 Kubikzentimeter siegte Frank Debruyne vor Martin Vondrak und der Britin Charlie Martin.
In der Gruppe E2-SH der Silhouetten-Tourenwagen hatte Vorjahressieger Vladimir Vitver auf dem Audi TT-R DTM schweres Spiel. Ex-GP2-Pilot Javier Villa verfügt mit dem Werks-BRC im Vergleich über weniger als die Hälfte des Hubraums, siegte im ultraleichten Bergrenner am Ende aber deutlich vor Vitver und dessen tschechischen Landsmann Dan Michl im Lotus Evora.
Der Österreicher Christian Schweiger kam als Führender der Kategorie 1 der FIA European Hillclimb Champioship nach Thüringen. In der Gruppe A musste er sich jedoch den starken Tschechen Jaromir Maly und Lukas Vojacek geschlagen geben. Schweigers Hauptkonkurrent in der EM, der Serbe Nikola Miljkovic, blieb zwar in der Tageswertung hinter dem Steirer, ließ sich aber für den Klassensieg in der Gruppe N die volle Punktzahl auf sein Konto gutschreiben und übernahm somit wieder das Zepter in der Europa-Bergmeisterschaft der Produktionswagen.
In der Tourenwagen-Klasse bis 2000 Kubikzentimeter des KW-Berg-Cup konnte André Wiebe im Renault Laguna BTCC die heckgetriebene Konkurrenz auf die Plätze verweisen. Im letzten Rennlauf schob sich BMW-Pilot Marco Fink noch um etwas mehr als zwei Zehntelsekunden an Markenkollege Patrick Orth vorbei. Dahinter folgte bereits Hans-Peter Eller, der beherzt auf der Drehzahlorgel im Minichberger-Scirocco spielte und damit auch die Klasse bis 1400 Kubikzentimeter souverän gewann.
Trotz einiger Zwischenfälle, einer Ölspur und einem Regenguss, schaffte es die RSG Altensteiner Oberland dank eines neuen Streckensicherungskonzeptes am Renntag drei Wertungsläufe durchzuziehen. Ein Erfolg auf dem man für das 22. Glasbachrennen aufbauen wird.
Schade das wir uns nicht getroffen haben….Rüdi
Hätte mich auch wieder mal gefreut. Grüße mir die Autorennfahrer aus alten Zeiten…