Ein Buch über die wilden Jahre des Privatfahrers August „Gustl“ Auinger. Einige der Motorsportfreunde aus dem Osten Deutschlands werden diesen österreichischen Haudegen noch aus dem Fahrerlager in Brno kennen. Immerhin hat er 1985 und 86 fünf GP-Siege eingefahren und landete in den beiden Jahren im Gesamtklassement der 125ccm-WM auf dem 3. bzw. 4. Platz. Seit Bert Schneider im Jahre 1963 gab es keinen österreichischen Sieg mehr und dann war es Auinger in Hockenheim 1985, der dem Alpenland wieder motorradsportlichen Erfolg brachte.
Der Chefredakteur des „Reitwagen“ Fritz Triendl hat seine Gespräche mit Auinger in Buchform gebracht und so eine Schilderung der Situation der 1970-80er Jahre im Motorradrennsport aus der Sicht des Privatfahrers Auinger geschaffen.
„Und dann lief ich nach ein paar Runden tatsächlich auf den Cadalora auf. Es gab die scharfe Links, die in zwei weiteren Knicks immer schneller wurde. Der letzte davon war im sechsten Gang Vollgas. Da war ich rechts von Cadalora, also außen. Fast Verkleidung an Verkleidung. Eigentlich hätte ich abdrehen müssen und hinten auf die nächste Chance warten, aber das war überhaupt nicht in meiner Birne. Und wie ich genau neben ihm war, ließ er sich nach rechts tragen. Es war mir Wurscht. Ich habe keinen Gedanken daran verschwendet. Ich bin mit meinen Reifen komplett an der Asphaltkante gefahren. Und der Cadalora hat mich leben lassen. Er hat nicht weiter gedrückt, sondern hat mir exakt den Platz gelassen, den ich brauchte, um gerade noch auf der Strecke zu bleiben. … Und dann bin ich auf und davon gefahren. Im Ziel hatte ich zehn Sekunden Vorsprung. Ich hatte tatsächlich gewonnen.“Gustl Auinger (5. Sieg in Misano 1986)
Nachdem Gustl Auinger dann Sohn Bernhard im Automobilsport gemanagt hat, ist er heute wieder im Rahmen der Motorrad-WM als Betreuer im Red Bull Rookies Cup aktiv.
Dem Buch sind ein Statistik- und ein Schwarz/Weiß-Bildteil angegliedert, welche das Gesamtwerk abrunden. Das Buch ist unter www.bestseller.co.at erhältlich.
Diese Fotos sind nicht im Buch zu finden, sondern Fotos der Fotografen Bemme und Jordan.
Hallo zusammen. Ich kann das Büchlein den Motorrad-Rennsportfans nur wärmstens empfehlen. Der Stil des Buches in Interview-Form und die lockere Ausdrucksweise, die Ehrlichkeit und Bescheidenheit des Gustls – ich hab’s nicht aus der Hand legen können und sah mich an tolle Erlebnisse aus den 80er Jahren erinnert. Das waren noch Zeiten wo man in Turnhose durchs Fahrerlager gehen konnte; wo die Aktiven noch geschraubt haben und der Autogrammwunsch vom Fahrer selbst erfüllt wurde und nicht über den Teammanager an die Pressereferentin weitergeleitet wurde. Beste Grüße – Günter