Mit den ersten Rennen startete die IDM heute in ihre Saison des Jahres 2023. Auch die Seitenwagen-Weltmeisterschaft startete mit ihrem ersten Rennen in eine neue Ära, denn ab diesem Jahr wird die WM der Gepanne ebenfalls vom IDM-Promoter Motor Presse Stuttgart gemanagt. Die vierfachen Weltmeister Ben und Tom Birchall setzten vor den amtierenden Titelverteidigern Todd Ellis/Emanuelle Clément die schnellste Trainingszeit. Beim erwartungsgemäß hektischen Start zum nur 11 Runden langen Sprintrennen verloren die Birchalls die Führung nur kurz und suchten danach gleich ihr Heil in der Flucht. Dahinter ging es eng zu. Die Briten Christie/Christie und Kershaw Charlwood sowie das französische Team Peugeot/Peugeot und die deutschen Meister Sattler/Schmidt waren gleich in der ersten Kurve in eine Karambolage verwickelt. Sattler/Schmidt verloren dabei wichtige Sekunden und die Führung in der IDM-Subwertung, konnten die Fahrt allerdings fortsetzen.
Ben und Tom Birchall, die als einziges Team einen Honda-Motor verwenden, setzten sich sukzessive von den vebliebenen Verfolgern Payne/Rousseau, Reeves/Wilkes und Ellis/Clément ab. Dahinter arbeiteten sich Josef Sattler und Luca Schmidt wieder mit schnellen Rundenzeiten nach vorn, kassierten ihre Teamkollegen Lennard Göttlich und Lucas Krieg und holten sich so schließlich doch noch den IDM-Klassensieg.
An der Spitze bekam Tim Reeves unterdessen Druck von Todd Ellis im Kampf um den dritten Platz. Doch zwei Runden vor Schluss musste der Brite sein Gespann mit technischem Defekt abstellen und Ellis/Clément so den dritten Platz kampflos überlassen.
Im Hauptrennen am Sonntag 13:45 Uhr wird es ein weiteres Mal um WM- und IDM-Punkte gehen.
IDM Supersport 300
Bei windigen Bedingungen waren bei den 300er-Piloten schnelle Windschatten gefragt und die Schnellsten sieben formierten sich im Verlauf des ersten Rennens zu einer Spitzengruppe. Mit dabei die drei KTM-Schützlinge von Michael Freudenberg und die WM-erfahrenen Inigo Iglesias und Petr Svoboda vom Füsport-Kawasaki-Team. Am Ende konnte ausgerechnet der Freudenberg-Schützling Dustin Schneider das 13 Runden lange Rennen für sich entscheiden. Der Aufsteiger aus dem Northern Talent Cup hatte sich in der letzten Runde einen kleinen Vorsprung herausfahren können und verteidigte diesen bis an den Queckenberg. Walid Khan stellte Petr Svoboda in einem Fotofinish und machte so den Doppelsieg für das Freudenberg-Team perfekt. Die deutschen WM-Piloten Dirk Geiger und Lennox Lehmann kamen auf den Plätzen fünf und sieben ins Ziel.
Philip Tonn, der kurzfristig eine Vorjahres-KTM des Freudenberg-Teams bekam, setzte sich in der Verfolgergruppe unter anderem gegen den amtierenden IDM-Champion Marvin Siebdrath durch, der bei seinem Heimrennen noch Schwierigkeiten mit der für ihn neuen Yamaha R3 des Kiefer-Teams hatte.
Die schnelle Sächsin Lucy Michel aus Elterlein kam auf Platz 16 ins Ziel und schrammte damit knapp an den Punkterängen vorbei. Am Sonntag um 12:25 Uhr hat sie im zweiten Rennen noch einmal die Chance die ersten Zähler ihrer Saison einzufahren.
Northern Talent Cup
Zwischenfälle sorgten am Samstag gleich für zwei rote Flaggen beim Northern Talent Cup. Zuerst war der Österreicher Kilian Holzer an der Karthalle schwer Gestürzt und sorgte so für den Abbruch des zweiten Qualifyings. Im Rennen kam bereits in der vierten Runde die rote Flagge aufgrund eines Sturzes in der Sachsenkurve. Bis dahin zeigte Lenoxx Phommara eine beeindruckende Leistung. Der Schweizer war in allen Trainings vorn dabei und holte sich auch die Pole Position. Nach dem Re-Start des auf 8 Runden verkürzten Rennens fand er sich dann jedoch in einer Spitzengruppe mit fünf weiteren Konkurrenten wieder. Für den Zielsprint hatte dann Rocco Sessler die beste Strategie. Das Nachwuchstalent aus Erlangen fuhr eine fantastische letzte Runde in der er sich vom vierten Platz aus noch den Sieg holte. Sein Teamkollege Julius Ahrenkiel-Frellsen aus Dänemark machte den Doppelsieg für das MCA Racing Team perfekt. Matteo Masili wurde Dritter und für Lenoxx Phommara blieb nur der undankbare vierte Platz.
Im zweiten NTC-Lauf am Sonntag um 14:35 Uhr kann Phommara das Bild wieder gerade Rücken und hat noch einmal die Chance seine beeindruckende Leistung aus dem Training in einen Rennsieg umzusetzen.
Qualifying Superbike
Honda hat die BMW-Armada geknackt. So lässt sich das Trainingsergebnis der IDM Superbike wohl am besten zusammenfassen. Florian Alt war auf der Holzhauer-Honda im Qualifying eine Klasse für sich und sicherte sich die Pole-Position für die morgigen Rennen mit über sechs Zehntelsekunden Vorsprung auf die Konkurrenz. Die Konkurrenz, das ist in erster Linie der beeindruckende Superbike-Neuling Hannes Soomer von Enemat Enos Motorsport aus Estland, der gleich beim Saisonauftakt mit der zweitbesten Trainingszeit aufhorchen lässt. Auf den Plätzen dahinter alte Bekannte aus der IDM-Superbike: Ilya Mikhalchik (BMW), Vladimir Leonov (Yamaha), Patrick Hobelsberger (BMW), Bastien Mackels (Yamaha) und Toni Finsterbusch (BMW). Dass Supersport-Umsteiger Hobelsberger unter den etablierten Superbikern bereits die fünftbeste Trainingszeit einfahren konnte dürfte Teamchef Karsten Wolf vom GERT56 Team zuversichtlich für seine morgigen Heimrennen stimmen. Die Rennen stehen am Sonntag um 10:45 Uhr und 15:25 Uhr auf dem Zeitplan.
Qualifying Supersport
Weniger als eine Zehntelsekunde trennte die drei Trainingsschnellsten in der Supersport-Klasse Melvin van der Voort, Andreas Kofler und Twan Smits. Während die beiden Niederländer ihren Yamaha-Teams aus dem vergangenen Jahr treu blieben, wechselte Kofler von Kawasaki auf die M32-Yamaha des Hohenstein-Ernstthalers Max Enderlein. Drei Zehntelsekunden hinter dem Sitzentrio sitzt Thomas Gradinger in Lauerposition und wird sich in den Rennen am Sonntag um 11:35 Uhr und 16:15 Uhr in das Rennen um den Sieg einschalten.