Irische Verhältnisse auf dem Frohburger Dreieck

Die Rennen zur IRRC gewann Didier Grams (226) vor Udo Reichmann (270) und Thilo Häfele (281)

Mit Dauerregen an beiden Veranstaltungstagen erwartete die 48. Ausgabe des Frohburger Dreiecksrennens nur die treuesten unter den sonst so zahlreichen Zuschauern. Die, die gekommen waren, erlebten allerdings einen ereignisreichen Renntag. Viele Fahrer kamen auch wieder aus Irland und Großbritannien, der Heimat der Straßenrennen. Sie fühlen sich seit Jahren in Frohburg wie zu Hause, beim diesjährigen Rennen dürften auch die Witterungsbedingungen einen Beitrag dazu geleistet haben.

International Road Racing Champion 2010 Didier Grams

Im Regen von Frohburg krönte sich Lokalmatador Didier Grams aus Limbach-Oberfrohna zum ersten Meister der International Road Racing Championship (IRRC). Er musste sich allerdings starker Konkurrenz erwehren, darunter die zahlreichen Fahrer von den britischen Inseln, die mit den nassen Streckenbedingungen bekanntlich bestens zurechtkommen und dank der neuen Regeln der IRRC auch als Gaststarter in der Meisterschaft starten dürfen. So mischten Paul Shoesmith und Andrew Courtney lange Zeit in der Spitzengruppe mit. Didier Grams konnte jedoch beide Rennen für sich entscheiden und gewann damit alle zehn Rennen der IRRC 2010. Platz zwei und drei belegten in beiden Rennen die BMW-Piloten Udo Reichmann und Thilo Häfele.

Zur Eröffnung des 48. Frohburger Dreieckrennens wünschte Bürgermeister Wolfgang Hiensch traditionell allen Fahrern einen erfolgreichen und unfallfreien Renntag. Die regennasse Straßenrennstrecke sollte den Teilnehmer allerdings einiges abverlangen. So entschieden sich einige Fahrer nach dem Training nicht am Rennen teilzunehmen. Die Folge waren erhebliche Lücken in der Startaufstellung.

International Sidecar Trophy-Sieger Eckhart Rösinger und Andreas Kolloch

So auch am frühen morgen beim Sprint der Seitenwagen. Das Rennen musste allerdings schon nach wenigen Runden abgebrochen werden. Die Meisterschaftsführenden Mikael Ducouret und Bastien Herman hatten sich nach der schnellen Linkskurve am Steinbruch mit hoher Geschwindigkeit von der Strecke gedreht. Mit Verletzungen mussten Fahrer und Beifahrer in das Krankenhaus gefahren werden. Wie alle Gespanne, hatten die Franzosen mit Aquaplaning auf der B95 zu kämpfen. Ein Neustart des Rennens erfolgte nicht.
Im Hauptrennen der International Sidecar Trophy gewann Serienorganisator Eckhart Rösinger mit Andreas Kolloch und sicherte sich so auch den Titel in der 2010 erstmals ausgetragenen Serie mit zwei Punkten vor den verletzten Ducouret/Herman. Der Formel-2-Pilot gab jedoch zu: „Man muss anerkennen, dass die Franzosen dieses Jahr die Schnellsten waren“.
Rolf Schmitz und Jens Lehnertz konnten den Leistungvorteil ihres Formel-1-Gespannes auf der nassen Strecke nicht umsetzen und landeten nur auf dem zweiten Platz vor Tassilo Gall und Thomas Eisentraut.

Thomas Walther teilte die Fluten und gewann seine Klasse souverän

Das Rennen der Klasse Supersport und Superstock bis 600ccm wurde zu einer klaren Angelegenheit für den Schleizer Thomas Walther. Leider fehlten viele der Favoriten in der Startaufstellung, unter ihnen Georg Fröhlich, Alistair Kirk, Andreas Brandt, Lucy Glöckner, Michal Dokoupil und Adrian McFarland. Andrew Courtney von der irischen Insel konnte Walthers Tempo noch am ehesten mitgehen und freute sich über einen verdienten zweiten Platz vor Johan Fredriks aus den Niederlanden.

Silvio März feierte seinen Sieg mit den Fans die trotz des Wetter gekommen waren

Im Grand-Prix-Sport bald ganz der Vergangenheit angehörig, sind die Zweitakter in Frohburg so lebendig wie nirgendwo sonst. Die Rennen der Klassen bis 125 und 250 Kubikzentimeter waren wie jedes Jahr fester Bestandteil des Veranstaltungsprogramms.
Bei den 125ern war Silvio März der Schnellste. Der Chemnitzer hatte leichtes Spiel, denn Hauptkonkurrentin Lucy Glöckner musste nach einem Kolbenklemmer im Training unsanft von ihrer Honda absteigen. Die Krumhermersdorferin verletzte sich dabei am Arm und konnte am Rennsonntag nicht ins Geschehen eingreifen. Eric Keller aus Zwickau durfte sich über den zweiten Platz freuen, der Freiberger Steffen Grämer wurde Dritter.

Joakem Stensmo kommt seit 2007 nach Frohburg und nutzte seine Streckenkenntnis

In der Viertelliterklasse war Joakem Stensmo eine Klasse für sich. Auf seiner Honda dominierte der Schwede schon das Training und distanzierte den Trainingszweiten um nicht weniger als 5,2 Sekunden. Auf der zweiten Position lag lange Zeit Wolfgang Schuster, bis ihm in der Wolfskurve das Vorderrad wegrutschte. Mike Velthuijzen übernahm seinen Platz und überquerte die Ziellinie schließlich 26 Sekunden hinter Stensmo. Auf dem dritten Platz beendete der Syrauer Henrik Voit das letzte Rennen seiner Karriere. Toni Wirsing, der die schnelle Honda des Pirate-Racing-Teams steuerte, kam bei seinem Frohburg-Debüt über den vierten Rang nicht hinaus.

Rad an Rad – Paul Shoesmith (314) und Andrew Courtney (54) zeigten starke Leistungen

Den Abschluss des Renntags bildete das Rennen der OPEN-Superbike-Klasse. Didier Grams war fest entschlossen das Triple voll zumachen und sich nach den IRRC-Läufen auch den Sieg im Hauptrennen zu sichern. Mit 1:46,778 legte Grams noch einmal die schnellste Runde des Tages auf den Frohburger Asphalt, bevor er mit großem Vorsprung von der Suzuki stürzte und den Sieg an Udo Reichmann abgab. Der Kesselsdorfer BMW-Pilot siegte vor Steve Mizera auf der Penz13.com-BMW und Stefan Holz aus Walthersdorf, ebenfalls auf BMW. Als bester englischsprachiger Fahrer kam Paul Shoesmith auf Platz vier ins Ziel. Er verpasste den möglichen Podiumsplatz nur um eine halbe Sekunde. Ihm folgten der 250ccm-Sieger Joakem Stensmo (Honda) und Rückkehrer Lars Langer auf einer Aprilia RSV4.

Im Rahmenprogramm war neben den 50ccm-Classic-Maschinen und dem KTM-Duke-Battle auch erstmals der Triumph Street Triple-Cup in Frohburg am Start.

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