Jonathan Rea siegt in chaotischem Regenrennen – Kenan Sofuoglu fast Weltmeister

Pünktlich zehn Minuten vor dem Start zum zweiten Lauf der Superbiker fielen erste Regentropfen auf den Asphalt des Lausitzrings, begleitet von heftigen Windböen. Die Rennleitung verschob den für 13 Uhr geplanten Start um eine Viertelstunde, um den Teams die Möglichkeit zu geben, die Motorräder auf die veränderten Streckenbedingungen einzustellen und den Fahrern eine weitere Besichtigungsrunde einzuräumen. Nach der Aufwärmrunde versuchte Nicky Hayden in der Startaufstellung die Rennleitung mit Handzeichen zum Abbruch zu bewegen. Mit Erfolg, denn der Rennstart wurde daraufhin auf unbestimmte Zeit verschoben.

Lausitz unter Regen: Die Fahrer entschieden gegen einen Start
Lausitz unter Regen: Die Fahrer entschieden gegen einen Start

Eine weitere halbe Stunde später erfolgte der Rennstart über 16 Runden bei immer noch nassen Streckenbedingungen. Saaed Al Sulaiti aus Quatar legte seine Kawasaki schon in der Aufwärmrunde in den Kies des Lausitzrings. Tom Sykes tat es ihm dann in Runde eins gleich. Der Brite erwischte einen hervorragenden Start, stürzte aber beim Versuch an Teamkollege Jonathan Rea dran zu bleiben. Davide Giugliano erwischte es drei Runden ebenso. Gerade als der italienische Ducati-Werksfahrer begann Boden auf Rea gut zu machen, stürzte er per Highsider. Damit waren nun die beiden Aprilia-Piloten Lorenzo Savadori und Alex de Angelis die nächsten Verfolger. Auch Savadori begann sich mit der schnellsten Rennrunde näher an Rea heranzuschieben, bis zum seinem Sturz. Sogar Regenspezialist Anthony West legte die Kawasaki bei den äußerst schwierigen Bedingungen in die Wiese. Ebenso erging es den beiden BMW-Piloten Jordi Torres und Markus Reiterberger, Alex Lowes, Saaed Al Sulaiti (zum zweiten Mal), Pavel Szkopek, Dominik Schmitter und Michael van der Mark.

Fuhr bei schwierigsten Bedingungen fehlerfrei: Jonathan Rea
Fuhr bei schwierigsten Bedingungen fehlerfrei: Jonathan Rea

Mit viel Gefühl brachte Jonathan Rea die Kawasaki heil über die Ziellinie und machte so, trotz des Ausfalls vom Vortag, unter dem Strich Punkte auf Tom Sykes gut. Der wurde aufgrund der vielen Ausfälle am Ende noch Zwölfter und hielt den Schaden so in Grenzen.

Abenteuerlich: Xavi Forés kämpfte mit einem beschlagenen Visier, lüftete dieses auf den Geraden und fuhr trotzdem zu Platz 3
Abenteuerlich: Xavi Forés kämpfte mit einem beschlagenen Visier, lüftete dieses auf den Geraden und fuhr trotzdem zu Platz 3

Auch Ioda-Aprilia-Pilot Alex de Angelis freute sich über einen hervorragenden zweiten Platz. Xavi Forés nutzte seine Erfahrung aus der IDM und umschiffte alle Unwägbarkeiten des Lausitzringes souverän auf dem Weg zum dritten Platz. Leon Camier verbesserte als Vierter das hervorragende Ergebnis vom Samstag für MV Agusta sogar noch. Ihm folgten Yamaha-Pilot Sylvain Guintoli und der Sieger des gestrigen Laufes, Chaz Davies. Hinter Joshua Brookes kam Michael van der Mark mit der aufgrund seines Sturzes arg lädierten Honda als Achter ins Ziel.

v.l. Alex de Angelis, Sieger Jonathan Rea und Xavi Forés
v.l. Alex de Angelis, Sieger Jonathan Rea und Xavi Forés

Supersport-WM:

Der Trainingsschnellste Kenan Sofuoglu erwischte den besten Start und bog als Erster in die erste Kurve ein. Am Ende der Runde führte allerdings Wildcard-Pilot Niki Tuuli, der schon im Training mit Platz zwei stark aufzeigte. Der Finne, der den Lausitzring von seiner Zeit im Yamaha-R6-Dunlop-Cup noch bestens kennt, forderte den vierfachen Weltmeister Sofuoglu heraus und blieb lange Zeit am Hinterrad des Puccetti-Kawasaki-Piloten. Erst in den letzten fünf Runden musste Tuuli abreisen lassen, so dass Sofuoglu ohne Druck zum fünften Saisonsieg fahren konnte.

Niki Tuuli (66) zeigte sein Meisterstück, indem er an Weltmeister Kenan Sofuoglu dran blieb
Niki Tuuli (66) zeigte sein Meisterstück, indem er an Weltmeister Kenan Sofuoglu dran blieb
Kenan Sofuoglus fünfter WM-Titel ist nur noch Formsache
Kenan Sofuoglus fünfter WM-Titel ist nur noch Formsache

Hinter dem Führungsduo fuhr MV Agusta-Werkspilot Jules Cluzel einen einsamen dritten Platz nach Hause. Randy Krummenacher hielt lange Zeit den vierten Rang. Gegen Rennende musste der Schweizer, der in der Sommerpause an der Schulter operiert wurde, allerdings Federn lassen. Sowohl Federico Caricasulo, als auch PJ Jacobsen verdrängten Krummenacher schließlich auf den sechsten Platz. Kevin Wahr beendete sein Heimrennen knapp außerhalb der Punkteränge auf der 16. Position.

Superstock 1000 Cup:

Leandro Mercado dominierte das Rennen und siegte mit über 20 Sekunden Vorsprung auf ex-MotoGP-Pilot Bryan Staring. Wie schon beim zweiten Lauf der Superbiker, so hatten die Stock-Piloten mit schwierigsten Streckenbedingungen zu kämpfen. Toni Finsterbusch beendete das Rennen auf dem 15. Platz und sicherte sich so einen Zähler in der Meisterschaft, Julian Puffe blieb als 19. punktelos.

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