Vermutlich sind Fußball-EM und die Olympischen Spiele daran schuld, dass die ADAC GT Masters dieses Jahr einen Monat früher als gewohnt starteten. Mit Morgentemperaturen unter dem Gefrierpunkt und abendlichen Schneeschauern hatte deshalb die Veranstaltung zu kämpfen.
Das Starterfeld war jedoch noch nie so gewaltig wie in diesem Jahr. Mit 40 Sportwagen und 13 Marken lockte die Veranstaltung zum Auftakt den ADAC Sportchef Tomczyk sowie die ehemaligen Formel 1-Piloten Ralf Schumacher und Bernd Schneider an die Strecke. 10.900 Zuschauer sahen die beiden spannenden Rennen.
Das erste Rennen war geprägt von einem Reifenpoker. Bei leicht nasser Strecke gingen nur wenige Fahrzeuge mit Slicks ins Rennen. Am Ende waren aber diese Fahrzeuge mit nur einem Stopp beim Fahrerwechsel die Gewinner. Alle anderen Teams folgten mit Rundenrückstand. Sieger wurden Dino Lunardi/Maxime Martin im BMW Alpina nach einer Stunde Rennzeit mit dem minimalen Abstand von 0,886 Sekunden vor den Lokalmatadoren von Schubert Motorsport Claudia Hürtgen/Dominik Schwager und dem FROGREEN-Porsche von Robert Renauer/Nicki Thiim. Die Spitzengruppe war so eng zusammen dass dem Drittplatzierten durch das Motorabwürgen beim Boxenstopp ein besseres Ergebnis verwehrt blieb.
Das zweite Rennen bei Sonnenschein und windigem Wetter spiegelte dann wohl eher den derzeitigen Kräfteverhältnisse wieder. Der Sieg ging hier an Christian Engelhart/Nick Tandy auf einem Porsche 911 vor Sebastian Asch/Maximilian „Maxi“ Götz auf Mercedes AMG SLS in einem hauchdünnen Duell mit 0,392 Sekunden Differenz. Dritter wurde die Corvette, pilotiert von Diego Alessi und Daniel Keilwitz. Geprägt waren beide Rennen von wenigen Ausfällen und absolut fairer Fahrweise. Man darf gespannt sein, wie in den weiteren Rennen die diesmal noch leer ausgegangenen und als Favoriten gehandelten Teams in den Spitzenkampf eingreifen werden.
Die Rahmenrennen
Leider konnten die Rahmenrennen sowohl in Quantität als auch in Qualität nicht mit dem Hauptrennen mithalten.
Das aus 17 Fahrern bestehende Fahrerfeld in der ADAC Formel Masters sah in seinen drei Rennen drei verschiedene Sieger. Im ersten Lauf gewann der junge Leipziger Marvin Kirchhöfer vom Team Lotus souverän mit fast 12 Sekunden Vorsprung auf den Mücke-Piloten Jason Kremer. Durch einen Rempler der beiden führenden Lotus-Piloten Kirchhöfer und Jeffrey Schmidt zwei Runden vor Schluss im zweiten Lauf kam der Österreicher Thomas Jäger von Neuhauser Racing zum unverhofften aber verdienten Sieg. Die beiden Kampfhähne unterhielten sich noch lange über den Vorfall, der den Teamchef wohl nicht sehr erfreute.
Nach dem Sieg im dritten Rennen von Kuba Dalewski (Lotus) vor Luca Caspari (Mücke) und Gustav Malja (Neuhauser) kam Kirchhöfer auf den fünften Platz und liegt somit mit einem Punkt Vorsprung vor Dalewski und Malja in der Gesamtwertung auf Platz Eins. Nun ja, dieser Vorsprung hätte komfortabler ausfallen können. Alles in allem aber ein sehr ausgeglichenes Fahrerfeld.
Auch die Mini Trophy ging mit nur 17 Fahrern in die neue Saison. Die Fahrer Jürgen Schmarl (1./2.), Ralf Martin (2./3.) und Stephanie Halm (3./1.) ließen niemanden anderen aufs Podium. Der für den ADAC Sachsen fahrende Steve Kirsch wurde als Trainingsdritter im ersten Rennen nach einem Ausflug in die Wiese Achter. Im zweiten Lauf musste er das Fahrzeug vom Team „Frensch Power Motorsport“ ohne Power abstellen – keine Leistung mehr.
Die ADAC Procar-Serie und die beiden ADAC Haigo Historic Cup´s (Tourenwagen und Formel-Fahrzeuge) litten bei der Kälte vermutlich an einem Schrumpfprozess, so dass von den wenigen genannten Startern nicht einmal alle am Start erschienen.
Am 08.-10. Juni ist die Serie am Sachsenring zum dritten Saisontreffen (nach Zandvoort) zu Gast.