Bei Temperaturen von knapp über Null bis maximal 10 Grad fand der Saisonauftakt der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) in der Lausitz statt. In den einzelnen Klassen gab es im Gegensatz zu 2013 wieder recht gut gefüllte Starterfelder. In der Supersportklasse starteten erstmals auch zwei Moto2-Maschinen, das Starterfeld kann hier allerdings noch etwas zulegen. Die für 2014 abgesagte Moto3-Klasse fehlt sicherlich im Nachwuchsbereich, aber im Programm der Lausitzring-Veranstaltung wurde durch jeweils zwei Läufe des Suzuki- sowie MZ-Cups zum üblichen IDM-Programm mit sieben Rennen dem Publikum eine interessante Mischung geboten. So sahen laut Veranstalter 14.700 Zuschauer die Rennen.
IDM Superbike/Superstock 1000
Im Qualifikationstraining konnte sich noch der amtierende Meister Markus Reiterberger auf der BMW S1000RR (VanZon Remeha) die Pole sichern, aber in den beiden Rennen hatte er gegen das Ducati-Duo Xavi Forés und Max Neukirchner (Ducati 1199 Panigale R, 3C-Racing Team) das Nachsehen. Der Spanier Forés hatte beide Male seine Konkurrenten unter Kontrolle. Neukirchner musste sich im zweiten Lauf vehement gegen Reiterberger wehren, konnte aber die Überholmanöver jeweils sofort kontern. Yamaha-Speerspitze Matej Smrz konnte nach einem Ausflug neben die Strecke im ersten lauf noch Zehnter werden, im zweiten Lauf wurde er nach dem Führungstrio Vierter.
Insgesamt waren 14 Fahrer am Start, ebenso 14 Fahrer in der Superstock-Klasse. Hier siegte zweimal überragend Marco Nekvasil (AUT, BMW S1000RR, Interwetten Racing by Fritze Tuning) mit jeweils fast 20 Sekunden Vorsprung. Während Lucy Glöckner (Wilbers-BMW-Racing Team) im ersten Rennen den zweiten Platz belegte, war für sie im zweiten Lauf schon im ersten Infield das Rennen durch Sturz zu Ende. Dominik Vincon (BMW Stilgenbauer) wird hier nach seinem dritten Gesamtrang 2013 wieder zu beachten sein. Er erlangte beim Auftakt einen dritten und einen zweiten Platz.
IDM Supersport
Bei den 600ern werden ebenfalls jeweils zwei Rennen pro Veranstaltung ausgefahren. Während im ersten Lauf Marvin Fritz (Yamaha YZF-R6, Bayer-Bikerbox Racing) das Geschehen kontrollierte und Roman Stamm (SUI, Kawasaki Schnock Team Shell Advance) und Tatu Lauslehto (FIN, Team Suzuki Stoneline-Mayer) auf die Plätze verwies, musste er sich im zweiten Lauf erst nach vorn arbeiten und bis zum Ziel hart kämpfen. Dennoch war dann die Reihenfolge die Gleiche wie im ersten Lauf und Marvin Fritz nach langer Durststrecke wieder auf der Erfolgsspur.
IDM Sidecar
Jörg Steinhausen gab mit seinem Beifahrer Axel Kölsch (LCR-BMW) eine beeindruckende Vorstellung. Hock/Becker (LCR Suzuki) und die Vorjahresmeister Kretzer/Lehnertz (LCR-Suzuki) folgten mit Respektabstand. In der letzten Runde gab es an Kretzers Maschine ein Problem und er musste Rutz/Hofer (LCR-Yamaha) und Sattler/Trautner (LCR-Suzuki) noch durchlassen. Zudem wurde er nach dem Rennen aufgrund eines Technikverstoßes noch weitere vier Plätze nach hinten versetzt.
ADAC Junior Cup
Das Feld der 25 Nachwuchsfahrer startete erstmals mit der Viertakt-KTM RC390. Die Plätze gingen allesamt in den Süddeutschen Raum. Lukas Tulovic (ADAC Nordbaden) gewann hauchdünn vor Marc Zellhöfer (ADAC Nordbayern) und Matthias Meggle (ADAC Südbayern). Ein beeindruckendes Rennen fuhr der Berliner Tim Georgi (ADAC Berlin-Brandenburg, Team Bergau). Nach vier Jahren Minibike fuhr er in seinem ersten Cup-Rennen zunächst an der Spitze, buchte für sich die schnellste Runde und wurde im Endspurt „nur“ Vierter. Da geht noch was!
Yamaha-R6-Dunlop-Cup
Der Dreifachstarter Lukas Trautmann (5. und 4. Platz in der Supersportklasse mit einem Einsatz für den verletzten Max Maurischat) konnte im Cup für das Freudenberg Racing-Team den Sack zumachen und sich hauchdünn vor seinem Teamkollegen Max Fritzsch platzieren. Dritter wurde Roman Fischer (SUI, BCC Racing Team). Trautmann, der aus dem Red Bull Rookies Cup und der 125/Moto3-Klasse kommt, zeigte sein Potential in der Supersportklasse und wird in diesem noch zu beobachten sein.
Suzuki GSX-R750 Cup
Der preiswerte und teilnehmerfreundliche Suzuki-Cup zeigte naturgemäß ein breites Leistungsspektrum des Könnens. Die Podien: Dirk Schnieders (Kamp-Lintfort), Alexander Preuß (Heidesheim), Philipp Gengelbach (Harxheim) und im zweiten Lauf Kjel Karthin (Duisburg), Preuß, Stefan Ströhlein (Wittelhofen). Marcel Becker aus Chemnitz, der seine 250er Yamaha in diesem Jahr gegen einen Viertakter getauscht hat, konnte mit Platz 9 und 8 abschließen.
MZ Cup
Die Rangfolge der Rennen mit den altbewährten MZ-Skorpion-Maschinen lautete: Knuth Strauß (Lungkwitz) , Mario Wilhelm (Hof), Klaus Schönfeld (Kleinopitz) und im zweiten Lauf: Wilhelm vor Schönfeld und Thomas Schulze (Leipzig).
Nach einem Gastspiel in Zolder (30.05.-01.06.) kehrt der Motorradtross am 20.-22.06. nach Oschersleben zurück.