Von Disqualifikationen war das fünfte Saisonrennen der FIA-GT-Serie vor 30.000 Zuschauern in der Motorsport Arena Oschersleben gezeichnet. Nachträglich wurden die Sieger und der drittplatzierte Lamborghini von Stefan Mücke und Christophe Bouchut aus der Wertung genommen und Michael Bartels und Thomas Biagi zum siegreichen Team erklärt.
Neben den GT1- und GT2- in der FIA-GT waren auch GT3- in der ADAC-GT-Masters und GT4-Fahrzeuge im GT4 European Cup am Start. Formel Renault Cup und die ADAC Procar Serie trugen ihre Rennen im Rahmenprogramm der Sportwagen aus.
Ohne Handicapgewicht stand die Corvette C5R der Belgier Anthony Kumpen und Bert Longin in Reihe eins neben dem Lamborghini Murcielago von Christophe Bouchut und Stefan Mücke vom deutschen Team All-Inkl.com Racing, der in Oschersleben 30 Kilogramm zuladen musste. Dahinter der Jetalliance-Aston Martin mit Wendlinger/Sharp (40 kg), der als Sieger vom letzten Lauf in Monza kam. Bester Maserati in der Startaufstellung war die Nummer elf vom Scuderia Playteam mit der Besatzung Bertolini/Piccini auf Platz vier, der im Gegensatz zu Ramos/Montanari im Vitaphone-Maserati (50 kg/Startplatz 6) keine Zusatzgewichte einladen musste. Die GT2-Kategorie führten nach dem Qualifying drei Ferraris an. Auch hier stand mit Dirk Müller und Teamkollege Toni Vilander die beste Mannschaft mit deutscher Beteiligung auf Rang zwei. Die Trainingsschnellsten waren hier die Britten Chris Niarchos und Andrew Kirkaldy von der Scuderia Ecosse.
Der fliegende Start des 2-Stunden-Rennens endete dann für einige Teams schon im Nadelöhr, der umgebauten ersten Kurve der Motorsport Arena. Nur Kumpen und Mücke kamen unbeschadet durch das Eck, dahinter wurde verlor Karl Wendlinger nach einer Feindberührung viele Plätze. Christian Montanari nutzte das Getümmel und schob sich von Startplatz sechs auf Rang drei nach vorn, konnte den beiden Spitzenreitern aber aufgrund des Gewichtsnachteils nicht folgen. In der GT2-Wertung übernahm überraschend Sean Edwards im Porsche 997 die Führungsposition, dicht gefolgt von Dirk Müller. Doch die Freude wehrte nicht lange. Nach einer halben Stunde fiel Müller durch einen unplanmäßigen Boxenstopp aussichtslos zurück.
Vorn setzte sich die in diesem Jahr noch sieglose PK-Carsport-Corvette mit Anthony Kumpen am Steuer weiter ab. Stefan Mücke hielt mit dem Lamborghini dagegen, bis er nach einem Viertel der Renndistanz infolge einer Berührung mit einem Überrundeten Fahrzeug mit einem Reifenschaden hinten links an die Box musste. Der Berliner übergab den Wagen an seinen Teamkollegen Christophe Bouchut, der das Rennen auf Position sechs wieder aufnahm.
Nach einer Stunde über der souverän führende Anthony Kumpen als letzter das Steuer seinen Teamkollegen Bert Longin. Miguel Ramos stellte den Maserati bei Rennhalbzeit in der Box ab. Thomas Biagi im zweiten Vitaphone-Maserati lag zu diesem Zeitpunkt auf dem zweiten Platz, musste jedoch seinen Masaerati mit der Nummer 1 jedoch noch an Teamkollege Michael Bartels abgeben und auf Rang drei lauerte Christophe Bouchut, der den zweiten Platz wieder zurückerobern wollte. Nach dem Fahrerwechsel bei Vitaphone wurde aus dem Kampf um den zweiten Platz wieder ein Fernduell, während die Führungsposition weiter fest in der Hand von Bert Longin und der PK-Carsport-Corvette lag. Eine halbe Stunde vor Rennende stieg dann wieder Stefan Mücke in den Lamborghini mit der Nummer 7 und hielt die zweite Position vor den Maseratis von Andrea Piccini und Michael Bartels. Der Rückstand auf den Spitzenreiter betrug jedoch schon über eine Runde, da die führende Corvette einen Boxenstopp weniger absolviert hatte.
In den letzten zwanzig Minuten schien sich das deutsch-deutsche Duell um den zweiten Platz noch einmal zuzuspitzen. Michael Bartels holte Runde um Runde auf Stefan Mücke auf und saß ihm schließlich direkt im Getriebe. „Der zweite Reifensatz war sehr weich und die Aerodynamik war nach dem Reifenschaden gestört, es war deshalb schwer das Auto auf der Straße zu halten“ meinte Mücke kurz nach dem Rennen. Nach einigen Runden ließ der Berliner den schnelleren Maserati passieren und reihte sich auf dem dritten Rang ein. In der Zwischenzeit hatte Anthony Kumpen die PK-Carsport-Corvette wieder übernommen war mit über einer Minute Vorsprung auf seine Verfolger wieder zurück auf die Strecke gekommen.
Im Ziel konnte sich das belgische Team zunächst über einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg freuen. Doch nach der technischen Überprüfung wurden sowohl Kumpen und Longin, als auch der drittplatzierte Lamborghini des sächsischen all-inkl.com-Teams disqualifiziert. Dadurch erhielten nun Michael Bartels und Thomas Biagi die volle Punktzahl für den Sieg. Den Maserati-Doppelsieg machten die neuen Zweitplatzierten Bertolini/Piccini perfekt vor Davies/Babini (Aston-Martin).
Die GT2-Kategorie gewannen Gianmaria Bruni und Stephane Ortelli für Ferrari. Auf dem zweiten Platz folgte der beste Porsche mit der Fahrerpaarung Emmanuel Collard/Matteo Malucelli vor einem weiteren Ferrari, pilotiert von Tim Mullen und Jaroslav Janis.
Am 15. und 16. September werden ADAC-GT-Masters und ADAC Procar auf dem Sachsenring zugast sein.