Mies/Rast und Alessi/Keilwitz teilen sich die Siege zum Saisonauftakt

ADAC-GT-Masters:

ADAC GT Masters 2013
ADAC GT Masters 2013

Mit leichtem Nieselregen begrüßte die Motorsport-Arena Oschersleben die „Liga der Supersportwagen“ zum Saisonauftakt am Sonnabend. Vorjahresmeister Maximilian Götz sicherte sich mit seinem neuen Teamkollegen Maximilian Buhk im Polarweiß-Mercedes SLS die Poleposition. Viel nutzte es den beiden nicht, denn schon in der ersten Kurve gerieten sie mit dem Schütz Motorsport-Porsche von Christian Engelhardt aneinander. Das Ergebnis war ein mittelgroßes Startchaos, dessen Nutznießer Robert Renauer hieß. Renauer ergriff im Herberth-Porsche die Flucht, während Sergey Afanasiev im zweiten Polarweiß-Mercedes SLS die Verfolger aufhielt. Unter den Verfolgern war auch der Belgier Nico Verdonck, der im Ford GT von Position 11 auf den dritten Platz nach vorn stieß.

Christopher Mies/René Rast
Christopher Mies/René Rast

Fast 17 Sekunden fuhr Renauer heraus, bis Philipp Frommenwiler im Farnbacher-Porsche einen Weg vorbei an Afanasiev fand. Mit einem schnellen Boxenstopp konnte Frommenwiler seinem Teamkollegen Mario Farnbacher den Wagen in Führung liegend übergeben. Renauers Übergabe an Martin Ragginger hatte zu lange gedauert, so dass sie wenig später sogar den zweiten Platz an René Rast im Abt-Audi R8 abgeben mussten. Rast arbeitete sich sukzessive an den führenden Farnbacher-Porsche heran und ging wenig später in Führung. Die bessere Balance des Audi R8 schien den Teams jetzt in die Karten zu spielen. Der R8 des sächsischen YACO-Racing-Teams war inzwischen auf den vierten Platz vorgerückt und setzte nun Martin Ragginger unter Druck. Dino Lunardi hatte den Wagen zuvor von Philip Geipel (Plauen) übernommen und den Podestplatz in Reichweite. Anders als Farnbacher, der Rast ziehen lassen musste, konnte sich Ragginger den Attacken erwähren. Frank Kechele hielt den einzigen Ford GT im Feld bis zum Ziel auf dem fünften Platz.

Diego Alessi/Daniel Keilwitz vor Simon Knap/Jeroen den Boer
Diego Alessi/Daniel Keilwitz vor Simon Knap/Jeroen den Boer

Für den sonntäglichen zweiten Lauf konnten dann Slicks aufgezogen werden. Mit den frontmotorisierten Daniel Keilwitz (Chevrolet Corvette), Maximilian Götz (Mercedes SLS) und Jeroen den Boer (BMW Z4) führten drei, die am Vortag im Regen kein Wort um den Sieg mitreden konnten. Dahinter brachten sich die beiden erfolgreichen Porsche des ersten Laufes von Farnbacher und Ragginger in Position. Als die Zweitplatzierten Götz/Buhk sich bei der Übergabe eine zu kurze Standzeit leisteten, waren sie aus dem Rennen um den Sieg. Ein Dreher warf den Polarweiß-Mercedes SLS später noch weiter zurück. Vorn verwaltete Diego Alessi nach dem Boxenstopp die von Daniel Keilwitz herausgefahrene Führung vor dem holländischen BMW Z4 von den Boer/Knap bis ins Ziel. Philip Frommenwiler und Mario Farnbacher sicherten sich mit dem dritten Platz auch die zwischenzeitliche Führung in der Meisterschaft nach dem ersten Rennwochenende.

Stopp war zu schnell - Philip Geipel/Dino Lunardi

Auch das YACO-Racing-Team um Philip Geipel hatte es beim Boxenstopp zu eilig und musste nachsitzen. Platz 20 war mit Sicherheit weniger als man sich nach dem ersten Lauf erhofft hatte.

ATS-Formel-3-Cup:
Die jungen Talente des Formelsports bekamen am Wochenende gleich drei Mal die Chance sich zu beweisen. Unter widrigen Witterungsbedingungen nahmen die Formel-3-Piloten am Sonnabend schon zwei Rennen in Angriff. Dem Neueinsteiger Marvin Kirchhöfer aus Leipzig gelang bei seinem ersten Formel-3-Rennen wovon viele nur träumen: Pole-Position, schnellste Runde und Sieg. Auch im zweiten Rennen des Tages wusste der junge Sachse zu überzeugen: Rang 6 von Startplatz 8 aus. Den Sieg holte sich John Bryant-Meisner (SWE). Zweiter wurde, wie schon im ersten Lauf, Kirchhöfers Teamkollege Artem Markelov (RUS).

Marvin Kirchhöfer
Marvin Kirchhöfer

Kirchhöfer und Markelov waren es auch, die im dritten lauf die erste Startreihe besetzten. Auf trockenem Asphalt beschleunigte der Russe seinen Lotus-Teamkollegen aus und ging zunächst in Führung. Kirchhöfer rief die Extra-PS am VW-Power-Engine über das Push-to-pass-System jedoch zum richtigen Moment ab, um seinerseits wieder vorbeizuziehen und ungefährdet seinem zweiten Sieg entgegen zu fahren. Markelov wurde einmal mehr nur Zweiter, während Emil Bernsdorff (GBR) sich erfolgreich gegen Bryant-Meisner währte und so den Dreifachsieg für das in Oschersleben beheimatete Lotus-Team von Timo Rumpfkeil perfekt machte. Auswärts werden die Karten neu gemischt. Marvin Kirchhöfer wird dann beweisen müssen, dass er auf den Strecken, auf denen er weniger Testerfahrung hat, die Konkurrenz im Griff hat.

ADAC-Formel-Masters:

Alessio Picariello
Alessio Picariello

Nicht nur dass die im orange des neuen Hauptsponsors Kfzteile24 lackierten Renner der Berliner Mücke-Motorsport-Mannschaft aus dem Feld hervorstachen, sie legten im ersten Rennen der Saison sogleich einen Doppelsieg hin. Es gewann der Belgier Alessio Picariello, der im Regen mehr als 15 Sekunden auf Hendrik Grapp herausfahren konnte. Im trockenen zweiten Lauf musste sich Picariello bis ins Ziel den Zweitplatzierten Jason Kremer vom Leib halten, um den Doppelsieg perfekt zu machen. Mit Maximilian Günther auf Platz drei standen auch diesmal zwei Schützlinge von Peter Mücke auf dem Podest. Das dritte Rennen beendete Picariellos Lauf. Der Belgier wurde nur Vierter und auch für seine Teamkollegen reichte es nicht unter die ersten drei. Es gewann der Holländer Indy Dontje (Lotus) vor den beiden Neuhauser-Piloten Nicolas Beer und Marvin Dienst.

ADAC Procar:
Mit Johannes Leidinger und Jens Weimann sind zwei ehemalige Champions mit ihren BMW 320si für die ADAC Procar 2013 eingeschrieben. In Rennsiege und Meistertitel sollte den beiden eigentlich kaum ein Weg vorbei führen, zumindest theoretisch. Im ersten Lauf stellte Leidinger seinen Wagen schon nach wenigen Runden mit technischem Defekt an der Box ab und überließ Weimann die Führung. Der amtierende Meister wurde aber wenig später wegen Frühstarts zur Durchfahrtsstrafe hereingerufen. So erbte der Markus Huggler aus der Schweiz den Sieg, den er bis zur letzten Kurve gegen den Engstler-Piloten Michael Bräutigam verteidigten musste. Auch in der Division 2 gab es für den Spitzenreiter eine Durchfahrtsstrafe. Hier traf es Guido Thierfelder, der Ralph Glatzel den Sieg überlassen musste.

David Griessner
David Griessner

Im zweiten Lauf rückten die Favoriten das Bild wieder gerade. Nach einem fairen Fight gewann Weimann vor Leidinger. Markus Huggler rundete ein gutes Wochenende mit dem dritten Platz ab. Für Ralph Glatzel gab es keine Wiederholung des Divisionssieges aus dem ersten Lauf. David Griessner erwischte den besseren Start und musste sich in seinem Peugeot 207 den Angriffen des erfahreneren Ralph Glatzel erwehren. Der Österreicher, der aus dem Formelsport kommt, behielt die Oberhand und sicherte sich seinen Premierensieg gleich am ersten Rennwochenende.

Mini Trophy:
Eine nasse Strecke und rutschige Fahrbahnverhältnisse, das liegt dem Hohenstein-Ernstthaler Fahrinstruktor Steve Kirsch. Seinen Mini Cooper steuerte der Sachse mit fast sieben Sekunden Vorsprung auf Thomas Tekaat als Erster über die Ziellinie und sicherte den ersten Sieg der Saison. Für den zweiten Lauf starten die sechs Bestplatzierten des ersten Laufs in umgekehrter Reihenfolge. Kirsch arbeitete sich nach dem Start bis auf den dritten Platz nach vorn. Da war Vorjahresmeister Jürgen Schmarl schon mit dem sicheren Sieg vor Augen enteilt. Hinter ihm entwickelte sich noch einmal ein Duell um den zweiten Platz zwischen André Fleischmann und Kirsch, das zugunsten von Fleischmann ausging.

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