Die Integration der Niederländischen Meisterschaft in die Klassen der IDM brachte in Oschersleben Leben in die Rennen, wie lange nicht. Leider dürften auch künftig solche Veranstaltungen zu den Ausnahmen zählen. Wie wir erfuhren, sind die Läufe der IDM für die Holländer etwas zu teuer. In dieser Woche – anlässlich des WM-Laufes in Assen – will man bekanntgeben, wie es weitergeht. Durch die Einführung einer offenen Serie in Konkurrenz zum KNMV stehen auch die Niederländer vor großen Problemen. Im Raum steht eine gemeinsame Meisterschaft mit Belgien vorwiegend auf Straßenkursen, um die Kosten zu reduzieren.
Superbike:
An den beiden Ducati-Piloten Xavier Forés und Max Neukirchner kam in der Superpole niemand vorbei. Wieder war Markus Reiterberger der Dritte im Bunde. In den beiden Rennen gab es die bekannte Prozedur. Forés fuhr vorn weg. Im ersten Rennen konnte Max Neukirchner Markus Reiterberger auf der BMW S1000RR in der zweite Rennhälfte bezwingen, seinen Teamkollegen Forés war aber außer Reichweite.
Wegen eines Sturzes von Arie Vos wurde das Rennen zudem vorzeitig abgebrochen. Im zweiten Rennen lag Neukirchner auf Platz zwei, bevor er in der letzten Runde von Reiterberger geknackt wurde. In der Meisterschaft liegt Forés (141) vor Neukirchner (121), Reiterberger (104), Matej Smrz (58/Yamaha) und Stefan Nebel (54/BMW HP4).
Xavi Forés verbesserte in beiden Läufe den Rundenrekord, aufgestellt von Martin Bauer auf der KTM RC8 R im Jahr 2011, um über eine Sekunde(!) auf zuletzt 1:25,303 Minuten.
In der Superstockwertung konnte Marco Nekvasil (AUT) auf BMW S1000RR wieder doppelt voll punkten. Lucy Glöckner (BMW HP4) wurde beide Male Zweite vor Alex Phillis (Kawasaki ZX-10R).
Supersport:
Marvin Fritz (Yamaha) und Roman Stamm (Kawasaki) fuhren in einer eigenen Liga. Mit fast 23 Sekunden Vorsprung vor Tatu Lauslehto beherrschten sie die Konkurrenz im ersten Rennen. Der Polesetter Stamm kam nicht mehr an Fritz vorbei, Stefan Kerschbaumer verabschiedete sich bereits zu Rennbeginn ins Kiesbett.
Im zweiten Rennen gab es den gleichen Einlauf, diesmal schaffte es jedoch Kerschbaumer ins Ziel und auf die dritte Position. Allerdings wurde das Rennen wegen Nieselregens nach 75% der Renndistanz abgebrochen. Da die Spitze zwischen Stamm und Fritz laufend wechselte, gab es im Nachgang noch einmal Regelkunde. Fritz wurde als Sieger eine Runde zuvor gewertet, obwohl Stamm zum Rennabbruch führte. Durch den Doppelsieg konnte Marvin Fritz die Tabellenführung ausbauen und entsprechend war die Stimmung von Roman Stamm auf dem Podest.
Mit zwei achten Plätzen zeigte Sarah Heide eine gute Leistung. In ihrer siebenten Saison in der IDM-Supersport scheint sich die Fahrerin vom ADAC-Sachsen in den Top-10 ihrer Klasse etablieren zu können.
Sidecar:
Zwei Läufe fanden am Oschersleben-Wochenende statt. Schon am Samstag ging es zur Sache. Die Meisterschaftsführenden Jörg Steinhausen/Axel Kölsch müssen nach einem schweren Unfall beim WM-Lauf in Rijeka verletzungsbedingt pausieren und werden aufgrund eines Totalschadens an der Seitenwagen-Maschine wohl vor Saisonende auch nicht mehr eingreifen können. Nun konnten die anderen Protagonisten ihr Können zeigen. Im ersten Rennen führten Hock/Becker vor Kretzer/Lehnertz bis in der neunten Runde das Rennen wegen eines Unfalls von Croft/Nicholas abgebrochen werden musste. Nach dem Neustart und einer weiteren roten Flagge nach einem Unfall von Patrick Vincon, der an diesem Wochenende nicht mit Katrin Meyer, sondern mit Manuel Hirschi unterwegs war, wurde das Rennen für beendet erklärt. Die Reihenfolge in der Addition: Hock/Becker, Kretzer/Lehnertz und Sattler/Trautner. Nicholas und Hirschi mussten ins Medicalcenter gebracht werden, zogen sich aber keine ernsthaften Verletzungen zu.
Im zweiten Rennen waren die Plätze wiederum klar bezogen: Hock/Becker vor Kretzer/Lehnertz und Sattler/Trautner. Jedoch musste Kretzer nach 13 Runden die Box ansteuern, um einen Motoschaden zu verhindern. So kamen die niederländischen Gaststarter Streuer/Koerts mit aufs Podium. Hock/Becker führen nun die Tabelle vor Rutz/Hofer an, welche mit Platz 6 und 4 (IDM-Wertung ohne Gaststarter) Punkte liegen ließen.
ADAC Junior Cup:
Favoritensterben war im ADAC Junior-Cup angesagt. Zunächst fuhr Tim Georgi als Führender in der Hotelkurve eine zu weite Linie, wodurch die beiden Verfolger Matthias Meggle und Lukas Tulovic eigentlich vorbeigegangen wären, wenn sie sich nicht gegenseitig abgeräumt hätten. Georgi entkam den wegrutschenden Maschinen mit Glück, um sich in der nächsten Runde selbst zu verabschieden.
Der danach führende Dennis Norick Stelzer war offensichtlich dem Druck nicht gewachsen und kam nach weiteren zwei Runden zum Entsetzen seiner Boxencrew vom ADAC Sachsen/Beinlich Racing Team ebenfalls nicht mehr an Start und Ziel vorbei. Der Zieleinlauf: Kenny Leibold (ADAC Württemberg) vor Maximilian Sohnius (ADAC Südbayern) und Hagen Wiedemann (ADAC Westfalen). Der Titelkampf ist mit Sohnius (31 Punkte), Leibold (29), Tulovic (25) und Meggle (21) noch völlig offen.
Yamaha-Cup:
Lukas Trautmann vom Freudenberg-HF-Romero-Team konnte den dritten Sieg in Folge einfahren. Der wiedererstarkte Max Fritzsch (Freudenberg ADAC Sachsen) musste sich nur um 15 Hundertstelsekunden geschlagen geben. Der Vorjahres-Cupsieger Dominik Engelen (Schüller Racing Team) wurde Dritter.
Am 18.-20. Juli ist die Superbike*IDM zu ihrem alljährlichen Saisonhöhepunkt auf dem Schleizer Dreieck zugast.