Nach langer Zeit konnten die Schleizer Organisatoren endlich wieder einmal ein sonnig-heißes Rennwochenende über die Bühne bringen und wurden mit 23.000 Zuschauern belohnt.
Für die Frauen und Männer in Lederkluft war es dann auch schon wieder zu heiß, was aber wohl einen Fahrer aus den Arabischen Emiraten veranlasste, beim DMSB-Sportbike-Pokal, der im Rahmen der Veranstaltung ausgetragen wurde, an den Start zu gehen.
IDM Superbike:
Ein Mitfavorit auf den Titel schied schon bei den Einstellfahrten am Freitag aus. Jörg Teuchert kam von der Strecke ab und brach sich dabei das Schlüsselbein. Er wurde nach den beiden Rennen auf Platz 4 der Meisterschaft durchgereicht.
Im ersten Rennen wurde Meklau gleich am Start aus der ersten in die letzte Reihe verbannt, weil seine Mechaniker nach der 3-Minuten-Marke noch an der Maschine werkelten.
Nach der ersten Runde wurde das Rennen jedoch abgebrochen, da sich nach dem Buchhübel drei Fahrer in die Quere kamen und in der Stadtkurve Markus Wegscheider von Roman Stamm getroffen wurde. Beim Neustart konnte somit auch Meklau seine vierte Startposition wieder einnehmen. Im ersten Lauf siegte der Österreicher Martin Bauer vor Andersen und Meklau, im zweiten ließ der nun mit 84 Punkten Tabellenführende es ruhiger angehen und wurde Dritter nach Landsmann Andi Meklau und Andersen.
Doppeltes Pech für Werner Daemen, der im ersten Lauf stürzte und im zweiten beim Start die Maschine abwürgte, beim Versuch die nachfolgenden Fahrer zu warnen, das Motorrad nicht mehr halten konnten und darüber stürzte. Dabei brach der Kupplungshebel ab. Der Norweger Kai-Borre Andersen fuhr in beiden Läufen Streckenrekord, der letzte Biss zum Sieg fehlte aber. Die Spitze, zu der in beiden Rennen noch Nebel (4., 5.), Schulten (5., 6.) und Lammert (6., 4.) gehörten, fuhr in einer anderen Welt. Den Rest des Feldes dominierte der Thüringer Mattias von Hammerstein bei seinem Heimrennen mit seinem besten Saisonergebnis von zwei 7. Plätzen souverän.
IDM Sidecar:
Ein überlegenes Gespann Markus Schlosser/Adolf Hänni aus der Schweiz überstand alle Widerwärtigkeiten des Laufes am Schleizer Dreieck und wurde mit einem Ersatzmotor, der nach dem Motorschaden zum WM-Lauf am Sachsenring eingebaut werden musste, Sieger. Es folgten Roscher/Hildebrandt und Kornas/Stephien auf den Plätzen.
Bereits vor dem Start schraubten Reuterhold/Ikonen (SWE) so lange am Motorrad, dass Sie dann bei bereits roter Ampel die Boxengasse verließen – Letzter Startplatz anstelle des Achten. Das Rennen musste dann bereits in Runde fünf abgebrochen werden. Drei Gespanne kollidierten am Buchhübel derart heftig, dass erst einmal aufgeräumt werden musste. Dabei zog sich die Beifahrerin Ursula Ruppert Verletzungen zu, als ein Gespann auffuhr.
Kornas/Stephien drehten sich unabhängig davon. Das kleine Feuerchen am Gespann konnte jedoch gelöscht werden und auch dem Neustart stand nichts im Wege. Der zweite Teil des Rennens, wurde nach weiteren fünf Runden dann endgültig abgebrochen, als sich die Gaststarter Thalmann/Ziegler am Bergabstück vor dem Betonwerk mehrfach überschlugen. Über den Gesundheitszustand gab es noch keine Angaben.
IDM Supersport:
Wieder einmal dabei, setzte Rico Penzkofer aus Böhlen mit zwei Siegen auf der Naturrennstrecke, die ihm sichtlich liegt, mit zwei Siegen auf seiner Triumph Daytona ein Highlight. Herbert Kaufmann übernahm mit einem zweiten und einem vierten Platz die Tabellenspitze, da der bisher Führende, der Franzose Diss nur im ersten Rennen mit einem fünften Platz punkten konnte und im zweiten mit Motorschaden ausfiel. Der Hohenstein-Ernstthaler Rigo Richter vom Honda-HKM-Racing-Team konnte einen 7. und einen 6. Platz verbuchen. Wenn alles klappt, wird Richter am Lausitzring am 7.-9.September beim Supersport-WM-Lauf eine Wildcard erhalten.
IDM 125:
Der Wechselburger Georg Fröhlich hätte seinen Titel schon zwei Rennen vor Ende festmachen können. Seine Maschine streikte jedoch schon in der zweiten Runde, in Führung liegend. Marvin Fritz übernahm die Spitze, lieferte sich mit Toni Wirsing einen Kampf über die restlichen 12 Runden, den mit 75 Hunderstel Sekunden der Chemnitzer Wirsing für sich entscheiden konnte. Mit Eric Hübsch und Patrick Unger kamen zwei weitere Sachsen auf die Plätze 3 und 4. Ein sehr gutes Ergebnis für das Team Sachsenring-Motorrad Unger.
Im Yamaha R6-Dunlop-Cup, der nach 13 Jahren wieder nach Schleiz kam, gewann der Däne Thomas Rebien vor Dominik Vincon und Dominic Hyna. Im MZ-Cup gewann Klaus Schönfeld souverän mit fast 20 Sekunden Vorsprung vor Mario Wilhelm und Rene Schug. Die DMSB-Sportpokal-Läufe beherrschten die Suzuki GSX-R 1000-Fahrer Peter Preußler und Uwe Pollheide.