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Siegfried Spiess – Rennfahrer, Tuner, Motorenpabst
Der Name Spiess steht seit Jahrzehnten für leistungsgesteigerte Motoren, vor allem der Marken NSU, VW und Opel. Am 16. Oktober 2021 ist nun Siegfried Spiess, Gründer der Firma Spiess Motorenbau, im Alter von 86 Jahren verstorben.
In den 1960er und 1970er Jahren hauchte der schwäbische Tüftler zunächst den Triebwerken der Firma NSU mehr Leistung ein. 1963 und 1965 wurde Siegfried Spiess auf NSU TTS deutscher Bergmeister wodurch auch andere Fahrer auf seine Tuningkünste aufmerksam wurden. 1972 folgt schließlich die Gründung der Firma Spiess Tuning. Mit einem selbst entwickelten VW-Motor für die Formel 3 verlegte sich der Fokus in den 1980er Jahren vermehrt auf die Rundstrecke. 1990 wurde ein gewisser Michael Schumacher deutscher Formel-3-Meister, natürlich mit einem Spiess-VW-Motor. Später in den 1990er Jahren beherrschte Opel die Formel-3-Championate Europas mit Motoren von Spiess. Als Haus-und-Hof-Tuner der Rüsselsheimer entwickelte Spiess später auch die Triebwerke für die STW- und DTM-Engagements.
Was die wenigsten wissen: Wie viele andere Rennfahrer seiner Zeit, begann auch Siegfried Spiess seine Karriere auf zwei Rädern. Auf einer MV Agusta nahm er zum Beispiel 1956 in der 125ccm-Klasse am Karl-Marx-Städter Bahnrennen im Ernst-Thälmann-Stadion teil. Das Rennen beendete er als Zweiter hinter dem Roßlauer Willi Richter auf einer Drehschieber-IFA.
Heute ist die Firma Spiess Motorenbau vor allem wieder in der Bergrennsport-Szene vertreten. Zahlreiche Fahrer in der deutschen Meisterschaft und im Berg-Cup lassen Ihre Motoren in Ditzingen bei Stuttgart auf Hochleistung bringen, um im Kampf um die beste Zeit am Berg zu bestehen.
Die Firma Spiess wird inzwischen in zweiter Generation von Holger und Jürgen Spiess, den Söhnen von Siegried Spiess, geführt.
