Nach dem Ausfall des Nürburgring-Laufes Mitte des Jahres wegen der unbefriedigenden Situation dort, kam es erstmals am Lausitzring zum Saisonfinale. Der ADAC-Junior-Cup hatte seine Saison bereits in Hockenheim mit dem Cup-Sieger Arnaud Friedrich beendet und die Moto 3-Klasse war, nachdem der Meister Max Kappler ebenfalls feststand, ersatzlos gestrichen worden. So galt die volle Aufmerksamkeit den ausstehenden Entscheidungen in den Klassen, die es durchaus in sich hatten.
IDM Superbike/Superstock
Der schon feststehende Meister Markus Reiterberger (Van Zon Remeha BMW) gewann souverän alle beiden Läufe. Im ersten Lauf konnte der Gesamtzweite Michael „Michi“ Ranseder auf der Honda CBR auch den zweiten Platz holen. Stefan Nebel fuhr endlich mit der Wilbers-BMW HP4 auf den dritten Rang und schaffte damit den lang ersehnten Sprung auf Podest. Im zweiten Lauf folgten Reiterberger mit Mark Aitchison und Gareth Jones zwei Yamaha´s auf den Fersen. Die beiden Yamaha Motor Deutschland-Piloten konnten in einem spannenden Schlussspurt das Holzhauer-Duo Freddy Foray und Michael Ranseder noch abfangen.
In der Superstockwertung war dagegen noch alles offen. Hier führte der Belgier Bastien Mackels (Van Zon Alpha Technik BMW) mit nur 6 Punkten vor Daniel Sutter (Kawasaki) aus der Schweiz. Das erste Rennen endete für Mackels zunächst mit einem Ausfall. Er fuhr an die Box und ging wieder ins Rennen. Als Letzter, aber mit 75% der Renndistanz gewertet, holte er noch die wichtigen Punkte. Dominik Vincon konnte sich vor Sutter seinen ersten Sieg in der Superstock-Klasse auf BMW sichern und damit Sutter wertvolle Punkte abringen. Im zweiten Lauf kam es somit zum Showdown. Mackels oder Sutter, wer gewinnt wird Meister. In einem sehenswerten Kampf fuhr Mackels am Ende mit 0,164 Sekunden vor Sutter über dem Zielstrich und sicherte sich so die Meisterschaft.
IDM Supersport
In der Supersportklasse musste Kevin Wahr (Nagold, Yamaha) lediglich seinen 41-Punkte Vorsprung ins Ziel bringen, was er mit dem Sieg über seinen Dauerrivalen, dem Schweizer Roman Stamm (Kawasaki) auch im ersten Lauf erreichte. Auch im zweiten Lauf gab es den gleichen Einlauf. Die dritten Plätze teilten sich Luca Grünwald (Yamaha) und der französische Gaststarter Lucas Mahias (Yamaha).
IDM Sidecar
Das Finale glich einem Zahlenspiel. Roscher/Neubert führten mit 150 Punkten vor Kretzer/Lehnertz (143) und Schröder/Hirschi (135) vor dem Saisionfinale. Da zwei Läufe (Sprintrennen über 8 Runden mit „halben“ Punkten und ein Hauptlauf) angesetzt waren, war hier noch alles offen. Hock/Becker holten die Pole vor Roscher/Neubert und Kretzer/Lehnertz, konnten aber nach ihrer unfallbedingten Pause im Frühjahr in den Titelkampf nicht mehr eingreifen. Aber die Punktevergabe hing natürlich auch entscheidend vom Abschneiden des hessisch-sachsen-anhaltinischen Gespannes ab. Die Dritten im Bunde des Meisterschaftskampfes, die Schweizer Schröder/Hirschi, kamen das ganze Wochenende nicht richtig zum Zug und nur auf die Plätze sieben und neun. Das Sprintrace gewannen Hock/Becker vor Kretzer/Lehnertz und Roscher/Neubert. Zwei ganze Pünktchen konnten Kretzer/Lehnertz somit auf die Meisterschaftsleader gutmachen.
Im entscheidenden Hauptlauf führten wiederum Hock/Becker, diesmal vor Rutz/Hofer. Kretzer/Lehnertz und Roscher/Neubert kamen als Dritte und Vierte weg. Beide schnappten sich Rutz/Hofer. Aber nur Kretzer/Lehnertz kamen noch an Hock/Becker vorbei zum Sieg. Roscher/Neubert hatten 22 Sekunden Rückstand auf den Zweiten und damit die Meisterschaft verloren. Das Team vom MSC Freier Grund feierte nach den „Nullern“ von Schleiz und Hockenheim nun den Meistertitel sozusagen auf der Zielgerade.
Yamaha R6 Dunlop Cup
Im Yamaha-Cup brauchte Dominik Engelen eigentlich nur noch seinen 16-Punkte-Vorsprung ins Ziel zu fahren, um Cupsieger zu werden. Aber es kam alles anders. Im den nassen Trainings reichte es nur zum drittletzten Startplatz 12 während sein Gegenspieler Ville Valtonen auch nur vom achten Startplatz ins Rennen ging. Toni Riedel, der Trainigszweite, nahm das Heft wieder in die Hand und gewann das Rennen souverän. Valtonen wurde nach Patryk Kosiniak dritter. Engelen erkämpfte, immer von den Helfern an der Box gut informiert, noch den sechsten Rang und sicherte sich den Titel mit einer 10-Punkte-Differenz. Julian Puffe kam durch einen vierten Platz im Rennen in der Gesamtwertung noch mit einem Punkt vor Riedel auf den dritten Gesamtrang.
Die Internationale Deutsche Motorrad-Meisterschaft 2013 ist Geschichte. Was der Kalender 2014 sagen wird, steht noch in den Sternen. Man denke nur an die unklaren Situationen auf dem Nürburgring und in Schleiz. Dazu soll der Sachsenring der IDM für 2014 eine Absage erteilt haben. Auch die Nenngeld-Situation ist unbefriedigend, was sich in den Starterfeldern widerspiegelt. Das alles ist aber für eine kontinuierliche Nachwuchsarbeit kontraproduktiv. Man kann nur hoffen, dass Veranstalter, Rennstreckenbetreiber und Promotor, sowie der verantwortliche Verband die richtigen Schlüsse für die Zukunft der IDM ziehen. Ein erster Schritt wurde mit der Ankündigung der DMSB Moto3 Trophy bereits getan. Ähnlich wie in der IDM Superstock werden dabei kostengünstigere Motorräder (Saison ab 15.000€) als Unterkategorie in der IDM Moto3 separat gewertet.