In den Weinbergen von Oberhallau ließen die Protagonisten der Schweizer Bergmeisterschaft nur eine Woche nach dem EM-Lauf in St. Ursanne bereits wieder den Asphalt glühen. Unterstützt wurden sie dabei vom KW-Berg-Cup, der sein alljährliches Gastspiel bei den Eidgenossen gab.
Der amtierende Schweizer Bergmeister bei den Rennsportwagen und Streckenrekordinhaber (1:09,55), Marcel Steiner, wurde einmal mehr durch Joel Volluz gefordert, der in der Woche vor dem Bergrennen in Oberhallau seinen 21. Geburtstag feierte. Mit repariertem Getriebe, welches im letzten Rennlauf von St. Ursanne den Dienst quittiert hatte, schraubte Volluz den absoluten Streckenrekord schon im ersten Rennlauf auf 1:08,61. Steiner antwortete prompt, kam mit 1:08,65 allerdings nicht ganz an den entfesselt fahrenden Volluz heran.
Ein beinharter und enger Zweikampf um den Tagessieg lag also in der Luft. Beim Versuch den Streckenrekord noch weiter nach unten zu drücken, touchierte Joel Volluz im zweiten Lauf die Leitplanke und rollte mit Aufhängungsschaden aus. Steiner schnappte sich mit 1:08,60 den Streckenrekord denkbar knapp zurück.
Für den dritten und entscheidenden Rennlauf konnte das Team die Aufhängung an Volluz´ Reynard reparieren. Damit war alles wieder offen, denn nur die beiden besten Läufe werden für den Tagessieg gewertet. Während Steiner sich noch einmal steigerte und den neuen absoluten Streckenrekord auf 1:08,49 drückte, kam Volluz nicht über 1:09,56 hinaus.
So sicherte sich Marcel Steiner den Sieg in Oberhallau vor Volluz und Florian Lachat im turbo-aufgeladenen Formel Master.
Bei den Tourenwagen spielte Toni Büeler mit der Konkurenz, indem er im Training den Gasfuß nur zögerlich einsetzte. Am Renntag gewann er die Tourenwagenwertung mit neuem Streckenrekord für die Klasse E1 (1:19,69). Der vorherige Rekordhalter und Hauptkonkurrent Bruno Ianniello musste unterdessen nach dem ersten Durchgang mit Problemen am Motor seines Lancia Delta S4 zusammenpacken.
Im KW-Berg-Cup verbesserte Sebastian Schmitt (Opel Gerent Kadett) seine eigene Bestmarke um fast eine Sekunde auf 1:23,70 und gewann die Tageswertung souverän mit zwei Sekunden Vorsprung. Hinter ihm balgten sich Hans-Peter Eller (VW Minichberger Scirocco), Ralf Kroll (VW Lehmann Golf) und Peter Naumann (VW Polo G40) um die Podestplätze. Am Ende belegten sie, nicht einmal durch eine halbe Sekunde getrennt, in dieser Reihenfolge die Plätze zwei, drei und vier.