Nachdem der Verkauf des Lausitzrings an die Dekra in den vergangenen Wochen öffentlich wurde, bleibt weiterhin unklar, ob und in welcher Form ab der Saison 2018 Publikumsveranstaltungen auf der Strecke stattfinden. Auch ob der Weltmeisterschaftslauf der Superbike- und Supersportklassen in dieser Form auch im nächsten Jahr in der Lausitz ausgetragen wird, ist noch nicht entschieden.
Für den deutschen Lauf der Superbike-Weltmeisterschaft auf dem Lausitzring hatten sich die deutschen Piloten Stefan Bradl und Markus Reiterberger einiges vorgenommen. Für Bradl nahm das Unglück aber bereits am Freitag seinen Lauf. Der Bayer, der seine erste Saison in der Superbike-WM bestreitet, stürzte auf einer Ölspur und schlug sich den Ellbogen dabei so unglücklich an, dass er sich nach dem dritten freien Training am Samstagmorgen dazu entschied, am ersten Rennlauf am Samstagmittag nicht teilzunehmen.
Für Markus Reiterberger lief es beim Wildcardeinsatz mit seinem Team Van Zon Remeha BMW deutlich besser. Der derzeit Führende der IDM-Superbike zog sich bekanntlich im Frühjahr aus der Weltmeisterschaft zurück. Mit seiner IDM-Mannschaft rund um Werner Daemen kehrt der Bayer nun für ein Wochenende in die Weltmeisterschaft zurück. Mit seiner eigens für den WM-Einsatz aufgebauten BMW fuhr er im Training konstant unter den ersten zehn. In der Superpole markierte Reiterberger die zehntschnellste Zeit. Bester BMW-Pilot war allerdings Reiterbergers ehemaliger Teamkollege Jordi Torres, der das erste Rennen hinter den beiden Werks-Kawasaki von Tom Sykes und Jonathan Rea sowie Aprilia-Pilot Lorenzo Savadori und Marco Melandri auf der Werks-Ducati als Fünfter aufnehmen sollte.
Im Startgetümmel konnte Torres seine gute Ausgangsposition nicht nutzen. Der Spanier fiel bis ans Ende des Feldes zurück. Vorn hatte Tom Sykes den besten Start erwischt, doch der Brite musste erst Chaz Davies und dann auch seinen Teamkollegen Jonathan Rea passieren lassen.
Markus Reiterberger fuhr zwischenzeitlich auf dem guten achten Rang, doch dann drückte Eugene Laverty mit schnelleren Rundenzeiten von hinten. Der Ire vom Team Milwaukee Aprilia konnte Reiterberger schließlich überholen. Dessen Versuch Laverty zu folgen endete eine halbe Runde später im Kiesbett. Zwar konnte Reiterberger die Fahrt fortsetzen, nun jedoch außerhalb der Top-10.
An der Spitze riskierte Jonathan Rea nicht alles für den Sieg, denn sein Teamkollege und Hauptrivale um die Weltmeisterschaft, Jonathan Rea, lag auf dem dritten Platz hinter ihm. Chaz Davies wiederholte damit seinen Sieg aus dem Vorjahr, als er bereits das erste Rennen gewinnen konnte. Die letzten acht Superbike-Rennen auf dem Lausitzring zwischen 2005 und 2016 wurden übrigens durch acht verschiedene Fahrer gewonnen. Davies ist nach Troy Bayliss überhaupt erst der zweite Fahrer, der mehr als einen Superbike-WM-Rennen auf dieser Strecke gewinnen konnte.
Markus Reiterberger befand sich nach seinem kurzen Ausrutscher bereits wieder auf dem Vormarsch, als ihm in der letzten Runde auf Platz elf liegend erneut ein Fehler passierte, welcher ihn schließlich auf den 13. Platz hinter den Schweizer Randy Krummenacher zurückfallen ließ.