Top-Rennsport beim Ulster Grand Prix 2010

Großes Interesse der Fahrer am Frohburger Dreieckrennen

Daley Mathison (GBR) vor Davy Morgan (IRL)

Was konnte sich der Dundrod & District MCC als Veranstalter mehr wünschen, als das herrliche Sonnenwetter? Nachdem vor zwei Jahren die komplette Veranstaltung wegen Unwetters abgesagt werden musste, drohte das Aus für den traditionellen Ulster-GP. Aber wie es so ist im Norden Irlands, schon im Vorjahr wurde auf dem Dundrod Circuit wieder ordentlich gefahren und in diesem Jahr nannten auch wieder sehr viele Fahrer aus verschiedenen Nationen, nur ein deutscher Fahrer war nicht dabei. Das wäre doch mal was für Rico Penzkofer im nächsten Jahr? Der Böhlener erholt sich nach einer erfolgreichen Rennwoche auf der TT derzeit von den Sturzverletzungen, die er sich auf der wiederbelebten Halle-Saale-Schleife zufügte.

Training
Schon am Mittwoch begannen die ersten Trainings aller Klassen, doch so richtig wollte es erst gar nicht beginnen, denn die rote Fahne wurde als erstes gezeigt. Was war denn nun schon wieder los, fragte man sich. Der Grund für die rote Flagge war eine Streckensperrung aufgrund eines Notfalls im Infield des etwa zwölf Kilometer langen Kurses, der nichts mit dem Grand-Prix zu tun hatte. Alle Trainings verliefen ohne nennenswerte schwere Unfälle ab.

Dundrod 150
Am Donnerstag, den 12. August, wurde ab 10:30 Uhr die Straße für den öffentlichen Verkehr gesperrt und ab ging es in die zweiten Trainings und der anschließenden Veranstaltung „Dundrod 150“.
Das erste Rennen Open gewann Daniel Kneen (IOM) vor Dave Johnson (GBR), beide auf R6-Yamaha 600, und Daniel Stewart (GBR) auf CBR/RR-Honda 600.
Interessant war Rennen 2, das der Klasse Supersport 400 mit Supertwins 650, welches der Nordire Ryan Farquhar auf einer KMR-Kawasaki 650 gewann vor Daniel Kneen, ebenfalls auf Kawasaki 650 und dem Iren Michael Sweeney auf einer SV-Suzuki 650.
Die Klasse bis 125 ccm hatte ihr eigenes Rennen und dies gewann mit 5 Sekunden Vorsprung William Dunlop, der in diesem Jahr in Frohburg wieder dabei sein möchte, wie er mir sagte. Zweiter und Dritter wurden seine Cousins Paul Robinson und Sam Dunlop.

Allrounder Oliver Linsdell (GBR) will unbedingt in Frohburg fahren

In diesem Jahr gab es für die Classics keine Lap of Honour, sondern ein echt scharfes Rennen über fünf Runden. Sieger wurde der junge Allrounder Oliver Linsdell (GBR) auf einer GP-Paton 500 vor dem Iren Neill McWhirter auf einer Norton Manx 500 und dem Schotten Mark McGaw auf einer Seeley-Weslake 850. Wenn bei ihm nichts dazwischen kommt, dann sehen die Zuschauer in beim Frohburger Dreieckrennen den Rennsieger Oliver Linsdell.
Rennen 4 des Tages war das Challenge Race. Erneut siegreich war Daniel Kneen auf GSXR-Suzuki 1000 vor Dave Johnson auf R1-Yamaha 1000 und dem Iren Brian McCormack auf einer CBR/RR-Honda 1000.
Krönender Abschluss der Dundrod 150 Road Races war das Dundrod 150 Superbike Race über 6 Runden (70,850 km). Mit einem Durchschnitt von 208,594 km/h siegte der Schotte Keith Amor auf S/RR-BMW 1000 vor Guy Martin (GBR) auf CBR/RR-Honda 1000 und Michael Dunlop aus Ballymoney, ebenfalls auf CBR/RR-Honda 1000.

Ulster Grand Prix
Samstag der 14. August kam heran und es sollte der große Tag werden mit dem Hauptevent „Ulster Grand Prix“. Auch für diesen Tag hatten die Wetterfrösche von BBC recht und mit Sonnenschein pur waren die Voraussetzungen optimal. Bei der feierlichen Eröffnung und der britischen Hymne, wo alle Anwesenden sich erhoben, sah man vom Himmel Paragleiter herunter schweben und es konnte los gehen.
Rennen 1 war das der Klasse Superstock 1000 über 5 Runden. Da wurde schon ziemlich hart gefahren auf dem schnellsten Rennkurs der Welt. Mit über zwei Sekunden Vorsprung siegte der Brite Ian Hutchinson auf CBR/RR-Honda vor Keith Amor auf der S/RR-BMW und dem Irischen Kawasaki-Fahrer Ryan Farquhar. Der Schnitt betrug 208,326 km/h und der Sieger lieferte in Runde vier noch den neuen Rundenrekord mit 211,461 km/h ab.

Ian Hutchison (GBR) führt vor Bruce Anstey (NZL) und Keith Amor (GBR)

Nach dem ersten Rennen der Klasse Supersport 600 stand erneut Ian Hutchinson ganz oben auf der dem Podest und Amor auf Platz zwei (beide CBR/RR-Honda). Dritter wurde Michael Dunlop auf R6-Yamaha.
Ja sie lebt auch in Irland noch und das nicht schlecht. Die Rede ist von der Klasse bis 250 ccm, die das folgende Rennen zusammen mit den Supertwins 650 absolvierte. Und auch er kann es noch ausgezeichnet, der Ian Lougher aus Wales, der vom deutschen Pirate Racing Team der Ex-Rennfahrer Norman Rank (Schleiz) und Rico Mendel (Freiberg) betreut wurde. Und das so gut, dass der 47jährige Lougher gewann vor William Dunlop und Paul Robinson. Vierter wurde der junge Brite Daley Mathison, der im September ebenfalls erstmals nach Frohburg kommen möchte. Die Wertung der Supertwins gewann Ryan Farquhar vor John Burrows und Richard McCartney (alle IRL und alle auf Kawa 650).

Start zum Superstock 1000-Rennen (7 Hutchinson) und (77 Farquhar)

Es war Ian Hutchinsons Tag, denn er siegte im Superbike Rennen 1 über 6 Runen vor dem Kiwi Bruce Anstey auf GSXR-Suzuki und dem fliegenden Schotten Keith Amor mit der BMW. Der Siegerschnitt betrug hier 210,538 km/h und Amor fuhr die schnellste Runde mit 213,134 km/h.
Die Supersport 600 gingen ein zweites Mal ins Rennen an diesem schönen Tage und dies über 6 Runden. Enger konnte an der Spitze kaum noch gefahren werden, Keith Amor räumte diesmal den Sieg ab, noch vor Ian Hutchinson und William Dunlop, der vor seinem Bruder –Michael ins Ziel kam.
Die Krönung war aber das UGP-Superbike Race über 5 Runden. Der Neuseeländer Bruce Anstey auf der GSXR-Suzuki zeigte mit seinem Sieg, dass mit ihm immer zu rechnen ist. Ganz knapp Zweiter wurde Hutchinson vor Amor. Anstey setzte in der letzten Runde die neue Rekordmarke in einer Zeit von 3:18,870 Minuten, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 214,363 km/h entspricht.

Action im Superbike Rennen zwischen James McBride (GBR) und Daniel Kneen

Ein rundum gelungenes Wochenende beim Ulster Grand Prix, bis auf einen Unfall, bei dem die Maschine eines Fahrers zwei Zuschauer streifte, doch ohne zu ernsthafte Folgen. Es ist eben schon ein Problem mit manchen Zuschauern, die stehen manchmal, obwohl nicht erlaubt, viel zu nahe an der Straße. Aber immer können die Streckenposten auch nicht so schnell reagieren bei den Undisziplinierten.
Schön war auch der erstmalige Aufenthalt des Frohburgers Armin Riedel beim Ulster-GP, der ohne eine Standgebühr seinen verkleinerten Fanshop in einem Zelt aufbauen konnte.
In der freien Zeit gelang es auch Rainer und Margret Roßdeutscher wieder etliche Fahrer für das Frohburger Dreieckrennen zu interessieren, nein sie wurden sogar von Fahrern umlagert, die nach Deutschland kommen wollen. Doch Einigen musste abgesagt werden – sicher ein Kompliment an das Dreieckrennen in Frohburg, dieses Interesse.
Am 25./26. September zum Frohburger Dreickrennen möchten kommen (unter Vorbehalt):

William Dunlop möchte auch wieder in Frohburg dabei sein

Emlyn Hughes (IRL)
William Dunlop (IRL)
Wayne Hamilton (IRL)
Daley Mathison (GBR)
Denver Robb (IRL)
Geoff McMullen (IRL)
Andrew Courtney (IRL)
Adrian McFarland (IRL)
Victor Gilmore (IRL)
Alan Connor (IRL)
John Walsh (IRL)
Collin Wilcock (GBR)
Dave Woolams (GBR)
Alistair Kirk (IRL)
Declan Swanton (IRL)
Oliver Linsdell (GBR)
Kevin Mexted (GBR)

Es ist schon nicht leicht, dieses Organisieren der Fahrer, denn es macht absolut keinen Spaß, interessierten Piloten zu sagen, dass bei den Frohburger Dreieckrennen kein Platz mehr frei ist.
Schön war, dass man eine neue Tribüne am Dundrod Circuit errichtete, mit allem drum und dran. Weniger schön einmal mehr die Standplätze der Fotografen am Kurs, denn da gibt es nichts Separates, sondern man steht bei den Zuschauern und die waren dieses Jahr an der Zahl 30.000. Diese Zahl galt aber nur für den Renntag und nicht über das Wochenende, wie manchmal so gerne angegeben wird. Da ist man eben in Nordirland etwas realistischer.

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