Unweit von Nordirlands Hauptstadt Belfast liegt der schnellste Strassenklassiker, der Dundrod Circuit mit 11,842 Kilometer Rundenlänge und zugleich ein echter Strassenkurs der unverändert den 60er Jahren entspricht.
Am 17. August war es wieder einmal soweit mit dem Ulster Grand Prix, der zusammen mit den „Dundrod 150“ in einer Woche dort gefahren wird.
Am Trainingstag, dem Dienstag war die Welt vom Wetter her noch in Ordnung. Doch der Donnerstag fanden ja auch noch Qualifyings statt, wo es zu einem schweren Sturz des Briten Kevin Strowger kurz vor der „Hairpin“ kam. Seine Maschine wurde ca. 10 Meter durch die Luft geschleudert und Kevin hinterher. Er hatte aber viel Glück, trotz gebrochener Schulter!
Zwei Ölflecken und einsetzender Regen am Donnerstag erschwerten die Bedingungen sehr und nach einiger Zeit beschloss die Rennleitung die „Dundrod 150“ abzusagen.
Viel besser sah es dann aber am Samstag, dem Renntag des Ulster Grand Prix, aus. Zuvor trainierte nochmals die Superstock 1000 – Klasse bei etwas feuchter Strasse, doch das Wetter wurde besser mit Sonnenschein.
Erstes Rennen des Tages war der Supersport 600 Lauf 1 und mit einem Raketenstart ging der Brite Guy Martin mit seiner GSXR-Suzuki zur Sache. Nach 6 Runden war Guy auch Sieger mit einem Schnitt von 189,882 km/h und der Neuseeländer Bruce Anstey fuhr mit seiner CBR/RR-Honda die schnellste Runde mit 193,022 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Das Podest hiess also: Guy Martin (GB) auf GSXR-Suzuki vor Bruce Anstey (NZ) auf CBR/RR-Honda und Dritter und Lee Johnston (IRL) auf Honda.
Am Start zum zweiten Rennen des Tages, dem Superstock 1000 Lauf standen 26 Fahrer und wieder lautete die Diastanz über 6 Runden. Michael Dunlop zeigte hier seine Klasse mit der CBR/RR-Honda und gewann! Sein Schnitt war hier 203,509 Km/h. Dazu servierte Michael Dunlop auch die schnellste Runde mit 208,165 Km/h. Sieger also, Michael Dunlop vor Gary Johnson (GB) auf ZXR-Kawasaki und Bruce Anstey (NZ) auf CBR/RR-Honda. Sehr interessant das nächste Rennen der Klassen Lightweight / Ultra-Lightweight und mit am Start René Lohse aus Zug bei Freiberg als einziger Deutscher. Durch der Beräumen einer Unfallstelle musste das Rennen in Runde 4 abgebrochen werden und drei Runden wurden gewertet. Die Wertung der Lightweight zeigte den Briten Ivan Lintin auf ER-Kawasaki 650 als Sieger vor dem Iren Jamie Hamilton (Kawasaki) und Lee Johnston , ebenfalls ER-Kawasaki 650.
Sieger der Ultra-Lightweight wurde Ian Lougher (GB) auf RS-Honda 125 vor Christian Elkin (GB) Moto3-Honda und Paul Jordan (IRL) RS-Honda 125. Es war Ian Loughers letzter Sieg beim Ulster-Grand-Prix, denn der alte Haudegen beendet Ende des Jahres seine Karriere. René Lohse wurde hier als Achter abgewunken. Rennen 4 war das Hauptrennen der Superbikes und 7 Runden waren zu absolvieren. Erneut gewann Guy Martin auf GSXR-Suzuki vor den Dunlop Brothers Michael und William. Martin fuhr mit 210,594 km/h einen sehr guten Rennschnitt und Michael Dunlop die schnellste Runde mit 213,008 km/h. Ein riesiges Starterfeld von 37 Fahrern ging in diesem Rennen an den Start!
Insgesamt 30 Fahrer gingen an den Start zum zweiten Supersport 600 Rennen über 6 Runden. Bei schönem Wetter, was man in Irland besonders betonen muss. William Dunlop fuhr hier mit seiner R6-Yamaha den wohl schwersten Sieg seines Lebens heraus, wie er nach dem Rennen völlig erschöpft zugab. Bruce Anstey machte es ihm nicht leicht und wurde auch nur mit 0,073 Sekunden Abstand Zweiter vor dem 2-Meter-Mann Conor Cummins von der Isle of Man. Der Schnitt von William Dunlop betrug 202,163 Km/h und auch die schnellste Runde mit 204,689 Km/h kam von ihm.
Krönender Abschluss war das zweite Rennen der Superbikes über 6 Runden mit 32 Startern. Guy Martin schlug erneut zu und gewann mit einem Schnitt von 209,901 Km/h vor dem Neuseeländer Bruce Anstey auf CBR/RR-Honda. Dritter wurde Conor Cummins (IOM) auf R1-Yamaha. Pech hatte William Dunlop, der einen Ausfall in Runde 5 zu verzeichnen hatte. Sein Bruder Michael konnte das Rennen gar nicht erst aufnehmen, denn sein Tank war defekt und eine Reparatur kurz vor dem Start war nicht möglich gewesen. Interessant ist, dass die Zuschauer auch bei Regen in großer Zahl an die Rennstrecke pilgern. Auch für einen Abstecher nach Ballymoney war Zeit, um den Memorial Garden zu besuchen, wo man die Brüder Joey und Robert Dunlop ehrt. Stets werden hier frische Blumen niedergelegt. Bei uns sind solche Fahrer leider innerhalb kürzester Zeit vergessen. Interessant auch zu erfahren, wie günstig dort die Startgelder für die Fahrer sind, was für volle Startfelder sorgt und die Zuschauer auch in Zukunft zu Tausenden an die Strecke lockt.
Im Jahre 2008 fuhr ich mit DKW-Monza auf dem Schleizer Dreieck mit. Ich bin Zweitakt-Fan und hatte
im selben Lauf Renn-Trabis, schnelle Wartburg 353W-R und auch Melkus-Sportwagen. Ein Foto in Kurvenlage
ist im Bericht „Schleizer Dreieck 2008“ zu finden unter http://www.nostalgie-tours.de
Viele sportliche Grüße Ihr Artur Epp, Daimlerstr. 115, 70372 Stuttgart mobil: 0177.3712255
(ich sah im mdr am 27aug2013 um 22.15h den Beitrag „Rennsport in der DDR“)