Zahlreich erschienen die Anhänger des Schleizer Dreiecks zum ersten Weltmeisterschaftslauf auf ihrem traditionsreichen Straßenkurs. Die gesamte Elite des Seitenwagen-Sports hatte sich zum 4. Lauf der WM 2005 angesagt. Leider nicht darunter der 10-fache Weltmeister und Welt-Cup-Sieger Steve Webster aus Großbritannien, der aus gesundheitlichen Gründen auf einen Start verzichtete. Im Rahmenprogramm gab es außerdem Rennen der F2-Sidecar und der internationalen Gespann-Meisterschaft zu sehen. Des Weiteren zeigten die Akteure der Deutschen Seriensportmeisterschaft ihr Können. Für den akustischen Höhepunkt sorgte der MZ-Cup, der jeweils am Samstag und am Sonntag ein Rennen austrug.
Seitenwagen-WM:
Eine interessante Renn-Form stellte das so genannte Match-Race dar. Am Samstag wurden die Viertel- und Halbfinals mit fünf Gespannen über je drei Runden ausgetragen. Am Sonntag folgte das Finale, welches Jörg Steinhausen für sich entschied. Der Deutsche übernahm damit die zwischenzeitliche Tabellenführung in der WM.
Diese sollte jedoch nur bis zum Sprintrennen über 11 Runden andauern, denn das britische Gespann Tim und Tristan Reeves eroberte mit dem Sieg die Tabellenspitze zurück. Jörg Steinhausen und Trevor Hopkinson mussten sich am Ende nur knapp geschlagen geben, sie erreichten Platz 2. Die Zuschauer sahen ein atemberaubende Dreirad-Artistik, bei die Führung mitunter mehrmals pro Runde wechselte.
Den Abschluss bildete das Gold-Race über die 22-Runden-Distanz. Wieder hieß das Duell an der Spitze Steinhausen gegen Reeves. Der Buchhübel bebte bei jeder Umrundung, denn wieder hatte sich der Abstand der beiden führenden Gespanne verändert. Hinter den Führenden lieferten sich Manninen/Kuismanen und Pedder/Steadman einen ebenso spannenden Kampf um den letzten Podestplatz. In der letzten Runde hing Jörg Steinhausen am Hinterrad seines ärgsten Konkurrenten. In der letzten Schikane setzte er alles auf eine Karte und versuchte ein letztes Überholmanöver. Er verspielte dabei die sicher geglaubten Punkte für den zweiten Platz. Das Rennen endete für ihn in einem mehrfachen Überschlag, wobei er sich und seinen Beifahrer so sehr verletzte, dass die beiden in das Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Trotz allem ging der Unfall offensichtlich ohne ernstere Verletzungen für Jörg Steinhausen und seinen Beifahrer Trevor Hopkinson aus.
Aber auch dieser Abschluss konnte nicht über ein gelungenes Rennwochenende mit äußerst spannenden Rennen hinwegtäuschen. Schon am 6. und 7. August kann man die Fahrer der IDM-Klassen am Schleizer Dreieck bewundern.