Als der Sonntagmorgen graute, rollten auf allen Zufahrtsstraßen endlose Kolonnen von Fahrrädern, Motorrädern, Autos…
So war es nicht nur in den zwanziger Jahren, sondern auch anlässlich der 1.Grillenburger Gedenkfahrt am Sonntag, dem 10.Juli 2005.
Der Innenhof des Jagdschlosses von Grillenburg füllte sich mit einer schier endlos scheinenden Anzahl von Oldtimern, Teilnehmern und Besuchern. Über 160 Fahrzeuge konnte man in der Starterliste zählen, die sich anschließend auf die historische 14,5 km lange Rennstrecke des Sachsenrings bei Grillenburg (Kurort Hartha) machten.
Interessante Motorräder der Marken: DKW, Viktoria, BMW, Standart, Indian sowie Rennmaschinen von NSU, Schüttoff und MZ gab es zu sehen.
Selbst seltene Fundstücke vom Motorradtyp Freital und Budissa mit DKW-Einbaumotor und Rennwagen aus der Vorkriegszeit gab es im Schlosshof zu bewundern.
Ab 13.00 verkündete eine markante Rizinuswolke, welche die Fahrer bekleidete, den Beginn der Osterzgebirgsrundfahrt.
Es ging durch den Tharandter Wald bis nach Naundorf, danach folgte ein Zwischenstopp am ehemaligen Bahnhof und weiter ging es Richtung Klingenberg und von dort aus wieder zurück nach Grillenburg. Nach der Fahrt konnte man noch einmal verweilen und seine Teilnehmerurkunden und Fotos von der Fahrt empfangen. Für das leibliche Wohl und für gute Laune wurde bestens gesorgt. Die Veranstaltung war seine Reise wert, ganz gleich ob für Teilnehmer oder Besucher.
Dies ist die einzige bekannte originale Werksrennmaschine mit 350ccm Einnockenwellenmotor. Das Motorrad stammt aus dem Privatbesitz des deutschen Meisterfahrers Heiner Fleischmann. Er wurde u.a. mit dieser Maschine 1937 Dritter beim Europameisterschaftslauf auf dem Sachsenring. (Weltmeisterschaft gab es vor dem Krieg noch nicht) Und auch in den ersten Nachkriegsjahren bis 1949 nahm Fleischmann sehr erfolgreich mit diesem Motorrad an internationalen Rennen teil. Diese Maschine wurde 1990 von R. Scholz restauriert und wird auch heute noch von ihm auf renommierten Traditionsrennen eingesetzt.