Beim 21. Ibergrennen wiederholte Uwe Lang unangefochten seinen Gesamtsieg aus dem Vorjahr und fügte seinen Erfolgen in Heilbad Heiligenstadt aus den Jahren 2002, 2007, 2010 und 2015 einen weiteren hinzu. Auch ohne ernsthaften Gegner bot der Schweinfurter Osella-Pilot den tausenden Zuschauern eine sehenswerte Show. Nur elf Hundertstelsekunden blieb Lang in seinem schnellsten Lauf über dem absoluten Streckenrekord.
Bereits im ersten Durchgang brachten sich einige Teilnehmer aus dem erweiterten Favoritenkreis um ihre Chancen. Peter Behnke, im Vorjahr Gesamtdritter beim Ibergrennen, beschädigte seinen Tatuus Formula Master bei einem Dreher und lud daraufhin auf. Tourenwagenpilot Markus Wüstefeld vom veranstaltenden MC Heilbad Heiligenstadt, startete sein Heimrennen mit einem Dreher. Zu allem Überfluss passierte dem Duderstädter das Missgeschick an gleicher Stelle auch im dritten Lauf des Tages.
Vom Pech verfolgt waren auch die Gäste aus Großbritannien. Keith Edwards´ spektakulärer Audi S1 strich im Vorjahr schon im Training die Segel. Diesmal lief der Motor rund, doch das Getriebe machte Probleme. Nach langer Reparatur hielt das Gruppe-B-Monster am Sonntag alle vier Rennläufe durch. Anders erging es Edwards´ Landsmännern Keith Murray und Mike Manning, die aufgrund technischer Probleme den Rennsonntag nicht in Angriff nehmen konnten.
Den Tourenwagen-Gesamtsieg fuhr Herbert Pregartner vom MSC Rottenegg ein. Im 900 PS starken Porsche 911 GT2 RSR trat der Österreicher diesmal nach E1-FIA-Reglement an, ließ aber auch ohne dieses Detail am Rande die Konkurrenz der Silhouetten-Tourenwagen nach Klasse E2-SH hinter sich. Hier behielt Norbert Brenner im Opel-internen Duell gegen Holger Hovemann klar die Oberhand.
Die mit über 25 Fahrzeugen hervorragend besetzte Klasse bis 2 Liter des KW-Berg-Cups entschied André Wiebe im Renault Williams Laguna für sich. Mit Stefan Faulhaber saß ihm der Sieger der 1600er-Klasse aber schon unmittelbar im Nacken. Erstmals mit dem neuen Aggregat von Minichberger Motorsport ausgestattet, trieb Faulhaber den Opel Kadett mit Nachdruck auf den Berg. Da hatten selbst Marco Fink (BMW 320i WTCC) und Rainer Schönborn (VW Golf 16V) als Zweit- und Drittplatzierte der Zweiliterklasse in der Gesamtwertung das Nachsehen. Ähnlich überragend beherrschte Hans-Peter Eller im VW Scirocco mit Minicherberger-Power die Klasse bis 1400ccm.
Im Gesamtklassement fuhr Formel-3-Pilot Frank Debruyne nach dem Aus für Peter Behnke souverän auf Platz zwei und damit gleichzeitig zum Klassensieg der E2-SS. Dahinter balgten sich die Osella-Piloten Dino Gebhard und Michael Behnke um den verbleibenden Podestplatz der Tageswertung. Erst im vierten und letzten Lauf nahm Behnke Gebhard die entscheidenden Sekundenbruchteile ab und gewann das Duell.
Nach dem Homburger Bergrennen kehrt der Bergrennzirkus am 29.-31. Juli 2016 nach Thüringen zurück. Dann steht mit dem Glasbachrennen bei Bad Liebenstein der deutsche Lauf zur Berg-Europameisterschaft auf dem Programm.