Was ist ein Titel wert?

Für´s Auge wurde trotz der lichten Starterfelder was geboten – Von den Tribünen des Lausitzringes brauchte man dazu allerdings ein Fernglas
Für´s Auge wurde trotz der lichten Starterfelder was geboten – Von den Tribünen des Lausitzringes brauchte man dazu allerdings ein Fernglas

Eine Frage, die sich viele der Aktiven und Besucher des 1. Laufes zur „Superbike IDM – International German Championship“ stellen. Im Namenskürzel IDM versteckt, erkennt man noch, dass hier am Ende der Saison ein Deutscher Meister gekürt wird. Doch angesichts massiv gestiegener Einschreibegebühren für die Saison und mangels winkender Preisgelder sind die Starterfelder massiv eingebrochen. Mit Können und ein wenig Glück kann sich ein Aktiver pro Klasse im Oktober diesen Jahres „Deutscher Meister“ nennen. Aber was ist der Titel wert, wie kommt ein junger Nachwuchsfahrer weiter bis in die Weltmeisterschaft?

Andere Länder scheinen da bessere Antworten geben zu können. So braucht man nur in die Britische und Spanische Meisterschaft zu schauen. Dann gibt es aber auch noch Fahrer, die nicht so ambitioniert sind, aber bisher gerne in der Meisterschaft fuhren. Diese fahren nun lieber in der DMV Rundstrecken Championship, der IRRC, der wiederbelebten Berg-EM, Karel Abraham sr. neuer Hobby-Rennserie CEMC oder unzähligen weiteren Veranstaltungen in ganz Europa. Viel Spaß für möglichst wenig Geld lautet hier die Devise.
Die Rennen selbst waren dennoch von guten Kämpfen geprägt und für den Zuschauer auch spannend angelegt, sehr international besetzt, der Zeitplan straff und gut organisiert. Das „offene“ Fahrerlager war für die Zuschauer auch immer ein Anziehungspunkt.

Das entscheidende Überholmanöver von Cudlin gegen Smrz im 2. Lauf
Das entscheidende Überholmanöver von Cudlin gegen Smrz im 2. Lauf

SBK/STK
Die gemeinsamen Rennen von Superbike- und Superstockmotorrädern sorgten am Sonntag für den Höhepunkt der Veranstaltung. Während in Rennen 1 mit Damian Cudlin (AUS), Erwan Nigon (FRA) und Markus Reiterberger (GER) ein komplettes BMW-Podium für Freude beim Promotor der Serie und Streckenbetreiber sorgte, griff im Rennen 2 der im ersten Lauf ausgefallene Tscheche Matej Smrz auf Yamaha ins Geschehen ein. Cudlin musste sich energischer nach vorn arbeiten, konnte aber ebenfalls wieder siegen, während die Reihenfolge nach dem zweitplatzierten Smrz wieder die gleiche war, wie im ersten Lauf. Die einzige weibliche Starterin, Lucy Glöckner aus Krumhermersdorf, kam auf den Plätzen 9 und 13 ins Ziel. Die getrennt gewertete Superstockklasse gewann Daniel Sutter (SUI, Kawasaki, Gesamtklassement 10./11.) vor Bastien Mackels (BEL, BMW, 13./14.) ebenfalls in beiden Läufen.

SSP
In den beiden Supersportläufen teilten sich Kevin Wahr (Nagold, Yamaha) und Roman Stamm (SUI, Kawasaki)  jeweils die Plätze 1 und 2. Im zweiten Lauf kam der Supersport-Neuling und IDM-Moto3-Meister des Vorjahres Luca Grünwald auf Position 3 ein, nachdem er im ersten Lauf bereits Siebenter von 19 Startern war. Die Sarah Heide aus Limbach-Oberfrohna belegte die Plätze 12 und 10.

Maximilian Kappler machte eine gute Figur in der Moto3-Klasse
Maximilian Kappler machte eine gute Figur in der Moto3-Klasse

Moto 3
Die Einsteigerklasse mit den Moto3-Maschinen war die am dünnsten besetzte Klasse. Ganze 13 Fahrer gingen am Samstag an den Start, am Sonntag war es noch einer weniger. Unter den Startern war dabei nur noch eine 125er-Zweitakt-Maschine. Das kann gewiss nicht an der Verfügbarkeit der Maschinen liegen, auch wenn die Maschinen erst zwei Jahre auf dem Markt sind. Hier gewann zweimal Bryan Schouten (NED, FTR Honda) vor Bo Bendsneijder (NED, Honda NSF). Der einzige Nachwuchsfahrer des Racing Team Germany vom Sachsenring, Maximilian Kappler, kam in beiden Rennen auf den dritten Platz, auch wenn er diesen im ersten Rennen erst nach der Disqualifikation von Jerry van de Bunt (NED, Honda, Disqualifikation wegen Untergewicht) erhielt.

Hock/Becker weit vor dem Rest des Feldes
Hock/Becker weit vor dem Rest des Feldes

Sidecar
Nachdem kurz vor Saisonbeginn noch bekanntgegeben wurde, dass auch die Seitenwagenklasse je zwei Rennen pro Veranstaltung austrägt, ein Sprint- und ein Hauptrennen, konnte die Paarung Hock/Becker zwei Siege am Lausitzring feiern. Sie deklassierten die Konkurrenz und kontrollierten das Geschehen hinter ihnen. Roscher/Neubert wurden im ersten Rennen ebenso souverän Zweite, während sie sich im Hauptrennen hauchdünn dem Duo Kretzer/Lehnertz geschlagen geben mussten.

Arnaud Friedrich – bis drei Runden vor Schluss der Überflieger des Wochenendes im ADAC-Junior-Cup
Arnaud Friedrich – bis drei Runden vor Schluss der Überflieger des Wochenendes im ADAC-Junior-Cup

ADAC Junior Cup
Mit dem ADAC Junior Cup startete die einzige mit über 30 Startern besetzte Gast-Serie in den Rennsonntag. Nachdem der Sohn des früheren Sachsenring-Fahrers Andre Friedrich, Arnaud Friedrich (Sieger des Mini-Bike-Cups 2012), einer von vielen neuen Namen in der Starterliste, spontan die Poleposition holte und auch im Rennen dem Feld davon fuhr, rutschte er drei Runden vor Schluss unbedrängt von der Strecke. Erster Sieger 2013 wurde so Lucas Tulovic vom ADAC Nordbaden im Kampf mit Stéphane Frossard (SUI). Christian Stange vom ADAC Racing Team AMC Sachsenring wurde mit einem Abstand von 12 Sekunden Dritter, wurde aber auf Grund einer technischen Disqualifikation von Frossard als Zweiter gewertet. Gabriel Noderer vom ADAC Nordbayern wurde nachträglich Dritter.

Thomas Müller fuhr dahin wo Kevin Rofner schon war und holte ihn vom Bike im Yamaha-Cup
Thomas Müller fuhr dahin wo Kevin Rofner schon war und holte ihn vom Bike im Yamaha-Cup

Yamaha R6 Dunlop Cup
In sein 36. Jahr startete der dienstälteste Markencup Deutschlands. Während der sächsische Polesetter Max Fritzsch wenige Runden nach dem Start in der ersten Kurvenkombination übers Vorderrad rutschte, machten sich vier seiner Kollegen dann auf und davon. Mit mehr als 20 Sekunden Vorsprung auf den Rest des Feldes gingen durchs Ziel: Ville Valtonen (FIN), Toni Riedel (Mühlau), Dominik Engelen (Leverkusen) und Julian Puffe (Schleiz).

Die IDM gastiert vom 10.-12.05. in Zolder bevor sie vom 14.-16.06. wieder hier in der Region in Oschersleben auftrifft. Nach einem weiteren Gastspiel auf dem Red-Bull-Ring stehen dann die Klassiker Schleiz und Sachsenring auf dem Tourplan.

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